04.09.2024 von Redaktion

10 Praxistipps für die Kindererziehung: Medienkonsum, Ernährung und Bewegung

Die Medien auf Handy, Tablet und Co. sind stets verfügbar, nahezu unendlich und kaum kontrollierbar. Ohne Frage stellt diese Omnipräsenz Eltern und Erziehende vor große Herausforderungen. Schließlich beeinflussen sie Ess- und Bewegungsmuster. Was kann man tun, um eine gesundheitsförderliche Lebenswelt für Kinder zu schaffen?

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, gerade deshalb sind Eltern in allen Bereichen starke Vorbilder. Wie Kinder mit Medien umgehen, wie viel sie sich bewegen und welche Essmuster sie entwickeln, hängt zu einem großen Teil davon ab, was ihnen vorgelebt wird. Wir haben daher Tipps formuliert, wie eine gesundheitsfördernde Umwelt für ihre Kinder geschaffen werden kann.

Unsere 10 Praxistipps:

  1. Bewegungsangebote attraktiv machen: Statt Smartphone, Tablet oder Fernsehen muss es nicht immer Sport sein. Es geht darum, den naturgegebenen Bewegungsdrang von Kindern zu wecken. Kinder dürfen auch bei Regen ins Freie, dürfen in Pfützen hüpfen, und sie dürfen dabei ruhig schmutzig werden!

  2. Regeln für die ganze Familie: Fixe Regeln helfen, die Screentime zu begrenzen. Idealerweise gelten sie für alle Familienmitglieder, wobei die Nutzungszeiten von Kindern und Eltern differieren können.

  3. Als Vorbild vorangehen: Kinder lernen am Modell, also u. a. daran, was ihnen vorgelebt und gezeigt wird. Das gilt für den Medienkonsum ebenso wie fürs Essen. Deshalb: das Handy bewusst weglegen, kleinere Portionen auf den Teller nehmen, öfter zu Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst greifen, langsam essen und genießen.

  4. Beschäftigung hilft: Beschäftigung bzw. Ablenkung nach dem Fernseh- und Medienkonsum kann verhindern, dass Kinder aus Langeweile snacken.

  5. Zu Diskussionen anregen: Relevante Themen mit Kindern und Jugendlichen bewusst ansprechen. Was ist fundierte Information? Was heißt Werbung? Wie erkenne ich den Unterschied? Und wie geht man damit um?

  6. Gemeinsam essen: Gemeinsame Mahlzeiten unterstützen die Entwicklung eines gesunden Essverhaltens der Kinder und schaffen wertvolle Familienzeit im oft hektischen Alltag.

  7. Schöne Atmosphäre schaffen: Umgebungsfaktoren wie Licht und Tischgestaltung können das Essen und die Geschmackswahrnehmung beeinflussen. So essen manche Menschen bei greller Beleuchtung während der Mahlzeit mitunter schneller, dies wiederum führt dazu, dass mehr gegessen wird, als für die Sättigung nötig ist.

  8. Selbst informiert sein: Wer den Nährwertgehalt von Lebensmitteln einschätzen kann oder um die Bedeutung von Genuss beim Essen weiß, kann Kinder aktiv im Sinne einer gesunden Ernährungsweise unterstützen. Hier gilt es, auf fundierte Quellen zu achten.

  9. Unterstützen, statt verbieten: Einzelne Lebensmittel zu verbieten, führt meist erst recht dazu, dass der Wunsch danach steigt. Am besten legt man den Fokus daher eher auf solche Nahrungsmittel, die Kinder vermehrt essen sollen. Idealerweise passiert das „nebenbei“, ohne ausdrückliche Hinweise oder Gebote. So könnte etwa immer eine Schüssel Gemüse oder Obst zur freien Entnahme auf den Tisch stehen.

  10. Geplant einkaufen: Gemeinsam geplante Lebensmitteleinkäufe helfen dabei, dass das Essen allen schmeckt und Lebensmittelabfälle vermieden werden können. Wenn Kinder bei der Auswahl mitentscheiden dürfen, wird das Selbstverständnis und das Bewusstsein für gesunde Ernährung gestärkt.


Fazit

Eltern und Erziehende spielen eine Schlüsselrolle, indem sie klare Regeln für die Mediennutzung aufstellen, gemeinsame Mahlzeiten ohne digitale Ablenkungen fördern und regelmäßige Bewegungsaktivitäten in den Familienalltag integrieren. Durch die Umsetzung der Praxistipps können Eltern nicht nur die Gesundheit ihrer Kinder positiv beeinflussen, sondern auch wertvolle gemeinsame Zeit schaffen. Letztendlich geht es darum, einen bewussten und ausbalancierten Lebensstil vorzuleben und zu etablieren, der die Vorteile der digitalen Welt nutzt, ohne dabei die fundamentalen Bedürfnisse nach ausgewogener Ernährung und körperlicher Aktivität zu vernachlässigen.

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