18.12.2017 von Mag. Nina Grötschl

Das Tee-ABC

Neben schwarzen und grünen Sorten etablierten sich „Do-it-yourself“-Kräutertees und Kombinationen mit Milch, Gewürzen oder Obst. Diese außergewöhnlichen Kreationen erweitern den Geschmackshorizont und punkten mit gesundheitsfördernden Benefits.

Für die Einen ist Tee ein aromatischer Muntermacher, der die Stimmung hebt, anregt und Kraft spendet. Andere genießen das Heißgetränk zur Entspannung oder bei körperlichen Beschwerden. Besonders interessant wird der Teegenuss, wenn man selbst in die Kräuterkiste greift oder den Tee z. B. mit Mandelmilch oder Früchten kombiniert. Selbstgemixte Kräutermischungen kitzeln nicht nur den Gaumen, sondern tragen auch zum Wohlbefinden bei. Beispielsweise hebt Hibiskusblüte in Kombination mit Zitronenverbene, Rosmarin, Fenchel und Kardamom die Stimmung. Innere Entspannung und Ruhe bringen Zitronenmelisse, Helmkraut, Passionsblume und Hafersamen. Bunt gemischte Tees sorgen für ungewöhnliche Geschmacksnoten und die wohltuenden Benefits einzelner Pflanzen ergänzen sich. Getrocknete Teekräuter und Wildpflanzen sind beispielsweise in Reformhäusern oder einschlägigen Fachgeschäften erhältlich. Gesammelte Kräuter und Blüten trocknet man am besten in einem Dörrapparat oder im Backofen (40-50 C°) bei angelehnter Ofenklappe.

Wissenswert

Die positive Wirkung von Kräutern ist auf die darin enthaltenen sekundären Pflanzeninhaltstoffe zurückzuführen. Dazu zählen beispielsweise ätherische Öle aus Fenchelsamen, Pfefferminze und Eukalyptusblättern sowie Flavonoide und bittere Gerbstoffe.

Individueller Kräutertee

Damit der selbstgebraute Sud gut schmeckt und der Gesundheit zuträglich ist, sollte man darauf achten, wie man die einzelnen Kräuter mischt und den Tee zubereitet.

Tipps für die Tee-Zusammenstellung:

  • Die „Kopfkräuter“ je nach gewünschter Wirkungsart auswählen und mit anderen aromatischen Kräutern, Gewürzen und Blüten kombinieren. Maximal sieben Kräuter mischen.
  • Manche Kräuter sind als Aufguss nicht jedermanns Sache. Um den strengen Geschmack aufzupeppen, mengt man am besten Minze, Melisse, Anis, Lavendel oder Fenchel bei. Agavendicksaft, Süßholz oder Honig sorgen für eine milde Süße.
  • Als Teegewürze eignen sich u. a. Kardamom, Koriander, Anis- und Fenchelsamen, Zitronenmelisse, Holunderblüten, Rosmarin, Ingwer, Chili, Zimt oder Süßholzwurzel. Getrocknete Früchte wie Birnen, Äpfel, Orangen, Zitronen und Beeren verleihen dem Kräutertee eine fruchtig- spritzige Note.
  • Intensive Farbtupfer setzen getrocknete Blüten – sogenannte „Schmuckdrogen“. Ringelblumen-, Kornblumen- und Rosenblüten färben den Tee goldig bis orange, Hibiskusblüten und Hagebutten kräftig rot.

Tipps für die Tee-Zubereitung:

  • Kräuter und Blüten in einem weiten Teesieb oder einem Papierfilter mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser aufgießen. Verwendet man ein Teeei oder -stäbchen, sollte dieses nicht zur Gänze befüllt werden, da die trockenen Pflanzenteile im Wasser an Volumen zunehmen.
  • Harte Rinden, Samen oder Wurzeln muss man auskochen, um deren Aroma- und Inhaltsstoffe herauszukitzeln. Dafür kocht man Koriandersamen, Süßholzwurzel oder Weidenrinde separat auf und mischt sie anschließend in den Kräuteraufguss.
  • Den Kräutersud nicht zu lange stehen lassen. Denn bereits nach kurzer Zeit nimmt der Gehalt an Inhaltsstoffen ab.

Tee-Kombinationen der besonderen Art

Neben Gewürz-Kräutertee sorgen außergewöhnliche Kompositionen mit unterschiedlichen Milchsorten und Früchten für geschmackliche Abwechslung. Insbesondere „Kurkuma-Tee“ und „Goldene Milch“ sind als ayurvedische Getränke en vouge. Für den goldfarbenen Kurkuma-Tee gießt man Kurkumawurzel oder -pulver, Ingwerwurzel und Zitronenscheiben mit heißem Wasser auf und verfeinert den Sud mit Zimt und Honig. „Goldene-Milch“ ist eine Kombination von Kurkuma, Ingwer und Milch, die durch ein süßlich-scharfes Aroma hervorsticht. Dafür kocht man Mandel- oder Kuhmilch mit Kurkuma und Pfefferkörnern auf und verfeinert das Getränk mit Honig und Zimt.

Wissenswert

Neben seiner intensiv gelben Farbe punktet die Kurkumawurzel in der indischen Volksheilkunde als traditionelles Heilmittel. Der Inhaltsstoff Kurkumin wirkt u.a. beruhigend bei Verdauungsbeschwerden und weist entzündungshemmende Eigenschaften auf

Mit Kräutertee lassen sich auch schmackhafte Smoothies zubereiten. Dafür wird beispielsweise Zitronenmelissen- und Pfefferminztee mit Mandel- oder Haselnussmilch, Beeren und Bananen gemixt. Schokoladenliebhaber kommen bei Kräutertee mit Kakaopulver und weihnachtlichen Gewürzen wie Zimt, Vanille, Kardamom und Muskatnuss auf ihre Kosten.

Wissenswert

Warme Milch kann auch mit selbst hergestelltem Kräuterhonig gesüßt werden. Dafür wird Honig beispielsweise mit getrocknetem Sonnenhut, Thymian, Süßholzwurzel, Salbei und Zimt angereichert.

Aromatische Inspiration

Rezepte und Anregungen zum Selbermischen und -mixen, ein Kräuter-ABC und Tipps für die Verarbeitung von Kräutern und Wildpflanzen liefert das Buch „Tee Kräuter“.

Grainger P, Sullivan K: Tee Kräuter.
70 besondere Tees zum Selbermischen.   
Hallwag Verlag (2017), 
144 Seiten, gebunden,
ISBN: 978-3-8338-6110-9 
Preis: € 17,50

 

 

Literatur

Grainger P, Sullivan K: Tee Kräuter. Hallwag Verlag (2017).

Österreichischer Kaffee- und Teeverband: Teewissen. teeverband.at (Zuletzt abgerufen am 13.12.2017)

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Kräuter: Einkauf und Kennzeichnung – Die Kräutertabelle. www.bzfe.de/inhalt/kraeuter-einkauf-und-kennzeichnung-441.html (Zuletzt abgerufen am 13.12.2017)

Kreutz H: Von Matcha bis Pumpkin Spice Latte. Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) (2017).

Ökolandbau.de-Portal: Mit selbst gemachtem Kräutertee durch den Winter. www.oekolandbau.de/kinder/kochen/experimentier-kueche/selbst-gemachter-kraeutertee/ (Zuletzt abgerufen am 13.12.2017)

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