Magnesium und Diabetes: Eine enge Beziehung
Neben Übergewicht, Bluthochduck, unausgewogener Ernährung und Bewegungsmangel spielt auch das Mengenelement Magnesium eine Rolle bei Diabetes. Denn ein niedriger Magnesiumspiegel erhöht das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Umgekehrt verringert sich das Risiko, wenn Betroffene das Mengenelement zu sich nehmen. Pro 100 mg verzehrtem Magnesium sogar um 14 %.
Wissenswert
Schätzungen zufolge ist jeder zweite Diabetiker mit Magnesium unterversorgt. Laut DACH-Referenzwerten sollten Erwachsene täglich 350 mg davon zu sich nehmen. Besonders magnesiumreich sind Milch, Geflügel, Nüsse, Kartoffel, Hülsenfrüchte, Gemüse, Beerenobst, Orangen und Bananen.
Verbesserte Insulinwirkung durch Magnesium
Magnesium verbessert in erster Linie die Wirkung des Insulins und hilft, den Blutzucker in die Zellen zu schleusen. Bei schlechter Magnesiumversorgung reagieren die Körperzellen weniger empfindlich auf das körpereigene Hormon. Das bedeutet: Die Bauchspeicheldrüse muss mehr Insulin bereitstellen, um die gleiche Menge Zucker in die Zellen zu transportieren. Je nachdem in welchem Stadium des Typ 2 Diabetes man sich befindet, kann der Körper nicht mehr so viel von dem Hormon produzieren, vor allem, wenn bereits eine beginnende Insulinresistenz vorliegt.
Essen Diabetiker jedoch magensiumreich, wirkt Insulin besser und der Blutzuckerspiegel sinkt. Dieser Effekt tritt vor allem dann auf, wenn die Ernährung einen hohen glykämischen Index aufweist und somit größere Mengen an Insulin benötigt werden. Die Wirkung hängt auch mit dem Körpergewicht zusammen. Eine Übersichtsarbeit mehrerer Studien zeigt: Je höher der BMI der Studienteilnehmer war, desto deutlicher war die Wirkung des Magnesiums erkennbar.
Eine magensiumreiche Ernährung bei Diabetikern hilft auch Folgeschäden, wie Erkrankung der Netzhaut, Nierenschäden oder Herz-Kreislauferkrankungen zu reduzieren. Studienergebnisse zeigen, dass durch einen adäquaten Magnesiumspiegel der Blutzucker langfristig gesenkt wird. Das ist das Ziel jeglicher Diabetestherapie.
Diabetiker ernähren sich meist magnesiumarm
Diabetiker haben oft einen niedrigen Magnesiumspiegel. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die hohen Blutzuckerwerte führen zu einer veränderten Nierenfunktion. Betroffene verlieren deshalb Magnesium über den Urin. Dazu tragen auch Medikamente bei, die zusätzlich die Wasserausscheidung fördern. Viele Diabetiker verzichten auf magnesiumreiche Lebensmittel, vor allem wenn sie einen hohen glykämischen Index haben oder fettreich sind. „Um Kalorien zu sparen, essen Diabetiker wenig Nüsse oder Mandeln. Doch gerade diese sind magnesiumreich“, erklärt die deutsche Ernährungswissenschaftlerin Dr. Petra Ambrosius. „Obst ist eine zwiespältige Sache, denn es ist reich an Zucker. Hier kommt es auf den glykämischen Index an“, so die Expertin. Sie empfiehlt deshalb statt Bananen eher auf Beerenobst als Magnesiumquelle zurückzugreifen. Zusätzlich nennt sie Milchprodukte, die neben Magnesium auch mit Kalzium versorgen und das Herz-Kreislaufsystem zusätzlich unterstützen.
Erste Warnsignale für einen Mangel sind Muskelzuckungen, Liedflatter oder Migräne und sollten in jedem Fall ernst genommen werden.
Fazit
Erkrankt man an Diabetes Typ 2, hat das neben vielen anderen Faktoren auch mit einem niedrigen Magensiumspiegel zu tun. Das Mengenelement unterstützt die Wirkung des Insulins, kann somit den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und auch Spätfolgen vermeiden. Eine magnesiumreiche Ernährung sollte deshalb im Speiseplan berücksichtigt werden, gleichzeitig ist es wichtig, neben dem Nüchternblutzuckerspiegel, auch den Magnesiumwert regelmäßig zu überprüfen.
Literatur
Hruby A et al.: Magnesium Intake, Quality of Carbohydrates, and Risk of Type 2 Diabetes: Results from three U.S: Cohorts. Diabetes Care. 40: 1695-1702 (2017).
Protina Pharmazeutische GmbH: Pressemeldung: Warum Magnesium bei Diabetes so wichtig ist. (10.10.2018)