Stimmt’s: Vitamine sind lebensnotwendig?
Vitamine übernehmen vielfältige Aufgaben in Stoffwechselprozessen. Sie sind zwar nicht wie Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett energieliefernd, aber die vergleichsweise kleinen Moleküle sind unentbehrlich als Signalüberträger oder Bestandteil von Enzymen. Einige Beispiele: Vitamin A sorgt dafür, dass sich Haut und Schleimhäute ausbilden und übermittelt das Lichtsignal im Auge. B-Vitamine brauchen die Nerven und sind zur Verwertung von Eiweiß und Kohlenhydraten zu Energie notwendig.
Bei zu wenig Vitamin C beispielsweise ist die Synthese des stabilisierenden Kollagens beeinträchtigt. Die als Skorbut bekannten Mangelerscheinungen äußern sich darin, dass Wunden langsamer heilen, die Haut zu Blutungen neigt und die Zähne ausfallen können. Das in grünem Blattgemüse vorkommende Folat ist unter anderem für die Zellteilung essenziell und daher besonders im Kindeswachstum wichtig. Wenn während der Schwangerschaft die Folatversorgung zu niedrig ist, können sich Gehirn und Rückenmark nicht normal ausbilden. Um diesen sogenannten Neuralrohrdefekt zu vermeiden, raten Ernährungsgesellschaften dazu, bereits spätestens vier Wochen vor einer Schwangerschaft Folat zu supplementieren.
Wissenswert
Die österreichische Bevölkerung ist insgesamt gut mit Vitaminen versorgt. Lediglich das Sonnenvitamin D zählt laut Österreichischem Ernährungsbericht 2017 zu den kritischen Vitaminen ebenso wie Folat. Aufholbedarf ist auch bei Kalium: 86% der Österreicher erreichen den Schätzwert nicht.
Vitamin D sorgt dafür, dass sich im Darm Kalzium-Kanäle öffnen und so das für den Knochenaufbau wichtige Kalzium in den Körper gelangt. Scheint die Sonne, ist unsere Haut in der Lage, Vitamin D selbst zu bilden. Über die Nahrung wird weniger als ein Fünftel des Tagesbedarfs aufgenommen. Besonders in der dunklen Jahreszeit gilt es daher, bewusst auf eine ausreichende Zufuhr, ggf. über Nahrungsergänzungsmittel, zu achten. Mehr dazu hier.
Um gut mit allen Vitaminen versorgt zu sein, reicht in der Regel eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, Milch, Fleisch und Eiern. Wie das gelingt, zeigen zum Beispiel die 10 Regeln für eine vollwertige Ernährung.
Artikel überarbeitet am 8.6.2018
Literatur
Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.):
Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn, 2. Auflage, 1. Ausgabe (2015).
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen: Österreichischer Ernährungsbericht [2017]: www.bmgf.gv.at/home/Ernaehrungsbericht2017 [Zugriff am 11.11.2017].