Die Walleczek Methode
Das Ernährungsprogramm ist im Wesentlichen eine eiweißbetonte Mischkost. Es gibt fünf Mahlzeiten, drei Hauptmahlzeiten und zwei Snacks. Für die Zusammenstellung der Hauptmahlzeiten orientiert man sich an seinen Händen: Es sollen jeweils die Menge einer Handfläche Eiweiß (Fleisch, Fisch, Geflügel, Milchprodukte), einer Faust Kohlenhydrate (Kartoffeln, Nudeln, Reis) und mindestens zwei Fäuste Gemüse zu einer Mahlzeit kombiniert werden.
Flexibler Umgang mit dem Essen
Strenge Vorgaben gibt es nicht, auch keine Verbotslisten. Dafür plädiert Walleczek für einen entspannten Umgang mit dem Essen. Demnach kann jemand, der sich 80 % der Zeit ausgewogen ernährt, in 20 % der Zeit essen, was er will.
Gemüse kommt bei diesem Programm reichlich auf den Teller, die Menge von zwei Fäusten zu jeder Hauptmahlzeit. Obst geht allerdings etwas unter. Die Regel, zu jeder Hauptmahlzeit eine Handfläche Eiweiß zu integrieren, geht zu Lasten der Kohlenhydrate. Bei abwechslungsreicher Lebensmittelauswahl ist die Versorgung mit Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen aber gut. Warum Walleczek dennoch zusätzlich für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wirbt, ist daher nicht ganz verständlich.
Nicht nachvollziehbare Behauptungen
Einige Aussagen sind zu stark vereinfacht oder schlichtweg falsch. Etwa, dass ein halber oder ganzer Liter Wasser die Verdauungssäfte verdünnen kann und sie dadurch weniger wirksam macht. Dafür gibt es keine wissenschaftliche Grundlage. Oder dass der Zucker im Blut alles „verklebt“. Verwirrend ist auch die Aussage, dass „alle Getreidesorten zu den Kohlenhydraten zählen“. Getreidesorten sind wichtige Kohlenhydratlieferanten, aber Kohlenhydrate sind keine Lebensmittel sondern zählen neben Eiweiß und Fett zu den Hauptnährstoffen, aus denen alle Lebensmittel aufgebaut sind.
PLUS
- ausgewogene Mischkost mit hohem Gemüseanteil
- flexible Lebensmittelauswahl, viele Rezeptvorschläge
- einfaches Konzept
MINUS
- Obst kommt etwas zu kurz
- Bewegung ist kaum Thema
- Die Empfehlung für Nahrungsergänzungsmittel ist überflüssig
- teilweise unwissenschaftliche oder irreführende Behauptungen
Literatur
Konsument 1/2008: Abnehmen mit Methode.