04.04.2023

LOGI-Methode

LOGI steht für „Low Glycemic and Insulinemic“, auf Deutsch „niedriger Blutzucker- und Insulinspiegel“. Das Prinzip dieses Konzeptes basiert auf der Einteilung von Lebensmitteln entsprechend dem glykämischen Index (GI). 

Wer sich nach dieser Methode ernährt, vermeidet demnach starke Blutzuckerschwankungen und –spitzen und hält seinen Insulinspiegel auf relativ niedrigem Niveau. Lebensmittel mit hohem GI hingegen lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen, Insulin wird ausgeschüttet, der Blutzuckerspiegel sinkt wieder, Heißhunger folgt. Das soll mit der LOGI-Methode verhindert werden.

Stärkearme Lebensmittel als Basis

Entsprechend diesem Konzept wurde die LOGI-Ernährungspyramide entwickelt, die die Empfehlungen optisch umsetzt. Basis bilden stärkefreie bzw. stärkearme Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Salat, davon kann man im Prinzip so viel essen, wie man will. Lediglich bei sehr süßen Obstsorten soll man sich zurückhalten. Ebenfalls reichlich am Speiseplan sind eiweißreiche Lebensmittel vertreten: Fleisch, Geflügel und Fisch, Milch und Milchprodukte sowie Nüsse und Hülsenfrüchte. Vollkornprodukte sollten bewusst nur in kleinen Mengen konsumiert werden. Nicht empfohlen sind Getreideprodukte aus Weißmehl, Kartoffeln und Süßwaren. Hier gilt: je weniger, desto besser für die Figur. Als Fettquellen sollen bevorzugt Öle mit hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren, wie Raps-, Walnuss- und Leinöl verwendet werden.

Fazit

In Summe liefert eine Ernährung nach der LOGI-Pyramide etwa 20–30 % der Energie aus Kohlenhydraten, 40–50 % aus Fett und 20–30 % aus Eiweiß. Sie kann daher als Low Carb-Kostform bezeichnet werden. Das Prinzip des GI zur Gewichtsabnahme ist wissenschaftlich nicht belegt und die Studienlage widersprüchlich. Der hohe Eiweißanteil kann zu einer übermäßigen Belastung der Nieren führen. Eine Ernährung mit reduziertem Kohlenhydratanteil kann sich jedoch durchaus positiv bei Personen mit Prädiabetes oder Diabetes Typ 2 auswirken. In der Behandlung wird von Fachgesellschaften nach wie vor empfohlen, dass 40-55 % der Gesamtenergie in Form von Kohlenhydraten aufgenommen werden kann. Neuere Studien deuten aber darauf hin, dass Low Carb-Diäten oder eine ketogene Diät als Therapie womöglich ebenfalls effektiv oder effektiver sind. Allerdings müssen diese Vorteile im Hinblick auf die Gewichtsabnahme und Blutzuckerkontrolle gegen das erhöhte kardiovaskuläre Risiko von Personen mit Diabetes Typ 2 abgewogen werden. Dieses könnte möglicherweise durch die Low Carb-Ernährung verschlechtert werden. Die Studienlage ist hierzu nicht eindeutig.

 

Literatur

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Glykämischer Index und glykämische Last – ein für die Ernährungspraxis des Gesunden relevantes Konzept? Teil 1: Einflussfaktoren auf den glykämischen Index sowie Relevanz für die Prävention ernährungsbedingter Krankheiten. Ernährungs-Umschau 51(3): S. 84–91 (2004).

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Glykämischer Index und glykämische Last – ein für die Ernährungspraxis des Gesunden relevantes Konzept? Teil 2: Umsetzung des Konzeptes eines niedrigen GI bzw. GL in Ernährungsempfehlungen für die Bevölkerung. Ernährungs-Umschau 51(4): S. 128–132 (2004).

Elmadfa I, Leitzmann C: Ernährung des Menschen. 6. Auflage, Stuttgart, Ulmer Verlag (2019).

Esfahani A et al.: The application of the glycemic index and glycemic load in weight loss: A review of the clinical evidence. IUBMB Life 63(1): S. 7–13 (2011).

Flint A et al.: The use of glycemic index tables to predict glycemic index of composite breakfast meals. British Journal of Nutrition 91(6): S. 979–989 (2004).

Verbraucherzentrale (Hrsg.): Von Stoffwechsel-Diäten bis Trennkost: Erfolgsaussichten und Gefahren. www.verbraucherzentrale.de (Zugriff: 30.03.2023).

Wheatley SD et al.: Low Carbohydrate Dietary Approaches for People With Type 2 Diabetes—A Narrative Review. Front Nutr 8 (2021).

Zaki HA et al.: A Comparative Study Evaluating the Effectiveness Between Ketogenic and Low-Carbohydrate Diets on Glycemic and Weight Control in Patients With Type 2 Diabetes Mellitus: A Systematic Review and Meta-Analysis. Cureus 14 (5): 25528 (2022).

 

 

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