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Editorial
Digitalisierung zählt etwa neben Bildung und Energiekosten zu den zentralen Themenfeldern, die in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs stärken sollen. Das geht aus dem im Herbst vorgestellten „Produktivitätsbericht 2024“ hervor. Doch gerade bei der Digitalisierung hinken wir in Österreich – wie etliche andere europäische Länder auch – hinten nach. Während KI weltweit als Schlüsseltechnologie für effizientere Prozesse und innovative Dienstleistungen sowie Wettbewerbsvorteile gilt, sind wir offenbar noch eher skeptisch und zurückhaltend.
Dabei ist Künstliche Intelligenz (KI) längst in unserem Alltag verankert. Sie gestaltet bereits entscheidend die Art und Weise, wie wir Gesundheit verstehen und wie wir uns ernähren. Im Gesundheitswesen revolutioniert KI die Diagnostik und Therapie. Bildgebende Verfahren, die auf maschinellem Lernen basieren, erkennen in Röntgenbildern kleinste Abweichungen, die selbst geschultes Personal übersehen könnte. Algorithmen ermöglichen personalisierte Behandlungspläne, die auf den individuellen genetischen und lebensstilbedingten Voraussetzungen eines Menschen basieren. Zudem durchleuchten Algorithmen Millionen von Datenpunkten – von den Nährwerten unserer Lebensmittel bis zu globalen Lieferketten. Sie helfen uns nicht nur, personalisierte Ernährungspläne zu erstellen, sondern auch, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig können tragbare Technologien wie Smartwatches oder intelligente Ringe Gesundheitsdaten in Echtzeit analysieren und so frühzeitig vor Risiken warnen. Die Sensoren überwachen Parameter wie Herzfrequenz oder Schlafqualität. Die Vision: Prävention und frühzeitige Intervention sollen das Gesundheitssystem entlasten und Menschen mehr gesunde Lebensjahre ermöglichen.
Doch bei all diesen Fortschritten muss klar sein: KI bietet Werkzeuge – keine endgültigen Antworten. Sie kann uns helfen, komplexe Probleme zu lösen, doch ihre ethischen Grenzen und sozialen Implikationen müssen wir selbst gestalten. Wie stellen wir sicher, dass der Zugang zu KI-gestützter Gesundheit und Ernährung gerecht verteilt ist? Wie vermeiden wir, dass persönliche Daten missbraucht werden? Und wie bewahren wir das Vertrauen in menschliche Expertise, wenn Maschinen zunehmend in Entscheidungen eingebunden werden? All diese Fragen stellt der Digitale Humanismus. Im Zuge der digitalen Transformationen werden wir uns künftig also nicht nur mit den Technologien, sondern auch mit den Fragen einer verantwortungsvollen Nutzung, Kommunikation und Interaktion stärker beschäftigen müssen. Dieses Heft beleuchtet Chancen und Herausforderungen von eHealth und KI in Gesundheit und Ernährung und gibt einen Überblick, wie Technologie uns helfen kann, gesünder, nachhaltiger und verantwortungsbewusster zu leben.
Herzlichst!
Marlies Gruber
Inhalt
Fokus: Seite 04-05, Autorin: Elisabeth Sperr, MSc
eHealth: Zwischen Chance und Herausforderung
Die fortschreitende Digitalisierung transformiert Branchen weltweit. Dabei fällt jedoch auf, dass das Gesundheitswesen im Vergleich zu anderen Bereichen eine langsamere Entwicklung vollzieht. Wo stehen wir aktuell in Österreich? Und wohin soll es gehen?
Fokus: Seite 06-07, Autorin: Inga Bergen
Wie bringen wir KI in unser Gesundheitssystem?
Künstliche Intelligenz (KI) kann unser Gesundheitssystem revolutionieren. Doch trotz vielversprechender Ansätze müssen wir Gas geben beim Thema KI und Gesundheitsdaten. Zwar gibt es Schritte in die richtige Richtung, aber es geht nicht schnell genug voran. Der Teufel steckt oft im Detail und in der Bürokratie. Ein großes Problem wird sein, dass fast die gesamte medizinische KI als hohes Risiko eingestuft werden wird.
Fokus: Seite 08, Interview: Dr. Marlies Gruber
„Big Data ist ein Forschungsinstrument“
Untersuchungsergebnisse und individuelle Daten elektronisch zu erfassen, zu analysieren, zu verarbeiten und auszutauschen, gewinnt für die Effizienz der Gesundheitsförderung, Prävention und Therapie zunehmend an Bedeutung. Big-Data-Analysen können vor allem auch die Personalisierung von Maßnahmen erleichtern. Reinhard Riedl hat uns Einblicke ins Thema gegeben.
Fokus: Seite 09, Autorinnen: Anna Auer, MSc & Manuela Hatz, MEd
KI in der Ernährungsberatung und -therapie
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die digitale Revolution das Gesundheitswesen von Grund auf verändert: vom papierbasierten Ansatz zum Gesundheitssystem 4.0 mit Künstlicher Intelligenz und Big Data. Doch wie sehen Fachkräfte diese Entwicklung
Fokus: Seite 10-11, Autorin: Dr. Tamara Stelzl
KI zur Ernährung der Zukunft
Vor kurzem noch Science-Fiction, heute Alltag: KI hat auf beinahe jede Frage eine Antwort. Was rät sie, um nachhaltige und gesunde Ernährungssysteme für die wachsende Weltbevölkerung zu entwickeln?
Fokus: Seite 12-14, Autorinnen: Dr. Elisabeth Höld & Dr. Theres Rathmanner
Fit für #fitspiration?
Perfekt inszenierte Fitness-Influencer, die choreographierte Speisepläne und ausgeklügelte Trainingskonzepte posten – wer kennt sie nicht? Diese Fitfluencer sind zentraler Bestandteil des Social-Media-Trends #fitspiration. Aber was bewirkt der Trend?
Lebensstil: Seite 15, Autorin: Elisabeth Sperr, MSc
Besser durch Biohacking?
Ob spezielle Diäten, Nahrungsergänzungsmittel, Schlaftracking, Eiskammer oder implantierte Chips: Biohacking ist vielfältig. Doch was steckt hinter dem Hype? Und wo liegen die Grenzen der Selbstoptimierung
Lebensstil: Seite 16-17, Interview: Elisabeth Sperr, MSc
„Gewohnheiten sind Hebel für Veränderung“
Ob beim Einkaufen, Essen oder Sport: Unsere Gewohnheiten prägen maßgeblich unser alltägliches Verhalten. Wünscht man sich eine Veränderung, stellt man schnell fest, dass das gar nicht so einfach ist. Wir haben mit Mindset und Habit Coach Eva Gruber gesprochen, wie es doch gelingen kann.
Ernährungspolitik: Seite 18-20, Autorin: Dr. Marlies Gruber
Zuckersteuer nach britischem Vorbild
Seitdem der Sanierungsbedarf des österreichischen Staatshaushaltsbudgets offensichtlich ist, werden zahlreiche Vorschläge auf Einnahmen- und Ausgabenseite diskutiert – auch eine Zuckersteuer. Sie soll nicht nur Geld in die leeren Kassen spülen, sondern auch gesundheitspolitisch wirken und Übergewicht sowie Adipositas eindämmen. Wir werfen einen Blick auf die britische Zuckersteuer. Welche Effekte wurden erzielt?