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Frage 1 von 10

Biologische Produktion bezeichnet ein Gesamtsystem der Landwirtschaft, in dem das Ziel möglichst umwelt- und ressourcenschonende Erzeugung von Lebensmitteln ist. Was genau bedeutet „bio“?

Lösung: b, c, d

Im Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft ist die ökologische oder biologische Landwirtschaft rechtlich verpflichtet, auf synthetisch hergestellte Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und Gentechnik zu verzichten. Den Erzeugnissen dürfen des Weiteren vor dem Verkauf keine Geschmacksverstärker, künstliche Aromen, Farb- oder Konservierungsstoffe zugefügt werden. Auch die ökologische Tierhaltung unterliegt strengeren Auflagen als die konventionelle, beispielsweise höheren Mindestanforderungen im Platzangebot für Tiere.

 

Literatur

Rat der Europäischen Union: Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91. www.eur-lex.eu (Zugriff: 15.06.2019).

Frage 2 von 10

Obst und Gemüse gehören zu einer gesunden Ernährung, keine Frage. Immer wieder geraten die Lebensmittel jedoch wegen der Belastung mit Pestiziden in Diskussion. Sind Obst und Gemüse aus Bio-Landwirtschaft frei von Pestizidrückständen?

Lösung: d

Minimale Rückstände von Pestiziden lassen sich auch in der biologischen Landwirtschaft nicht vermeiden. Denn obwohl Biobauern selbst keine chemischen, synthetischen Spritzmittel verwenden dürfen, können sie beim Einsatz auf benachbarten Feldern durch den Wind weitergetragen werden und so auch auf die Bio-Produkte gelangen. Generell ist die Pestizid-Belastung von Bioprodukten mit einem Wert von 0,005 mg/kg aber wesentlich geringer, als die von konventioneller Ware, die einen Wert von 0,498 mg/kg aufweist. Was meist auch nicht berücksichtigt wird, ist der so genannte Cocktail-Effekt: Geringe Pestizidrückstände können in der Mischung mit anderen womöglich größeren Schaden anrichten als einzeln.

 

Literatur

Global2000: Bio vs. konventionell. Internet: www.global2000.at (Zugriff: 15.06.2019).

Frage 3 von 10

Auch wenn Bio-Lebensmittel nicht komplett frei von Pestiziden produziert werden können, gelten für sie strengere Vorschriften, als für konventionelle. So dürfen beispielsweise in der Produktion Zusatzstoffe nur sehr eingeschränkt verwendet werden. Wie viele Zusatzstoffe sind in der biologischen Herstellung erlaubt?

Lösung: a

Nur 30 Lebensmittelzusatzstoffe sind in Bio-Lebensmitteln zugelassen. Das ist eine deutliche Restriktion im Vergleich zu rund 300 in der konventionellen Produktion. Hierzu gehören unter anderem Enzyme, Aromastoffe, Vitamine, Aminosäuren und Mineralstoffe, die als „E-Nummern“ auf der Verpackung gekennzeichnet sind.

 

Literatur

Rat der Europäischen Union: Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91, Internet: www.eur-lex.eu (Zugriff: 15.06.2019).

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus: Was heißt Bio. Internet: www.bmnt.gv.at (Zugriff: 15.06.2019).

Frage 4 von 10

Bio ist ein großer Trend, der seit Jahren boomt und einige Hersteller wollen dieses Image gerne nutzen, auch wenn ihre Produkte manchmal nicht nach Bio-Richtlinien hergestellt wurden. Welche Ausdrücke stehen nicht für „biologische Erzeugung“?

Lösung: b, c, d

Biolebensmittel sind an den folgenden Formulierungen erkennbar: aus (kontrolliert) biologischem (ökologischem) Anbau/Landbau/Landwirtschaft. Alle anderen Bezeichnungen haben mit biologischer Erzeugung nichts zu tun und sind auch nicht geschützt. Zur schnelleren Erkennbarkeit werden überdies viele Produkte deutlich sichtbar mit eigenen Bio-Erkennungszeichen gekennzeichnet.

 

Literatur

Rat der Europäischen Union: Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91, Internet: www.eur-lex.eu (Zugriff: 15.06.2019).

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus: Was heißt Bio. Internet: www.bmnt.gv.at (Zugriff: 15.06.2019).

Frage 5 von 10

Welches Zeichen müssen seit 2010 alle Bio-Lebensmittel, die in Österreich vertrieben werden, tragen?

Lösung: a

Das EU-Biozeichen (Blatt mit 12 Sternen) müssen ausnahmslos alle verpackten Bio-Produkte tragen, die in der EU erzeugt und verkauft werden. Jene, die aus Drittländern importiert wurden und den EU-Bio-Regeln entsprechen, dürfen es tragen – und tun es in der Regel, weil das im Sinne der Verkäufer ist. Zugelassene Kontrollstellen bescheinigen die Bio-Erzeugung. Zulässig ist das Logo nur auf Produkten, die zu mindestens 95 % aus Bio-Zutaten bestehen und zusätzlich strenge Vorgaben für die verbleibenden 5 % erfüllen. Neben dem EU-Bio-Logo müssen eine Codenummer der Kontrollstelle und das Land stehen, an dem die landwirtschaftlichen Rohstoffe des Produkts erzeugt wurden (z. B. ATBIO-301). Das Logo ist meist grün-weiß, existiert aber auch in einer schwarz-weißen Version.

 

Literatur

Europäische Komission: Bio-Logo. Internet: www.ec.europa.eu (Zugriff: 04.09.2019).

Frage 6 von 10

Neben dem EU-Bio-Logo gibt es eine Vielzahl von Gütesiegeln, wie das AMA-Bio-Siegel, das Bio-Austria-Logo oder diverse Handelslogos. Was aber besagen all diese Gütesiegel auf Bio-Produkten?

Lösung: b

Die EU-Öko-Verordnung legt die Mindestanforderungen fest, die alle Bio-Produkte erfüllen müssen. Diese werden von zertifizierten Kontrollstellen jährlich kontrolliert. Darüber hinaus haben Organisationen wie die AMA-Marketing, diverse Bio-Verbände (z. B. Bio Austria oder Demeter) und der Lebensmitteleinzelhandel (z. B. Ja! Natürlich, Natur pur, Zurück zum Ursprung) weitere Bio-Zeichen, hinter denen zusätzliche, oft viel strengere Richtlinien stehen, die extra kontrolliert werden.

 

Literatur

Rat der Europäischen Union: Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91, Internet: www.eur-lex.eu (Zugriff: 15.06.2019).

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus: Kontrollen und Kennzeichnung. Internet: www.bmnt.gv.at (Zugriff: 15.06.2019).

Verein für Konsumenteninformation (VKI): Lebensmittel Gütezeichen – Marken und Gütesiegel von A bis Z. www.konsument.at (Zugriff: 04.09.2019).

Frage 7 von 10

Die biologische Produktion ist aufgrund der hohen Nachfrage weiter auf dem Vormarsch und das Konzept wird laufend erweitert und optimiert. So tritt 2021 die überarbeitete EU-Verordnung (Nr. 2018/848) dazu in Kraft. Wer lieferte die ersten Anstöße zur biologischen Landwirtschaft?

Lösung: d

Der österreichische Arzt und Philosoph und Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner hielt 1924 die Vortragsreihe „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“. In diesem „Landwirtschaftlichen Kurs“ stellte Rudolf Steiner noch kein erprobtes und ausgereiftes Konzept der ökologischen Landwirtschaft vor, aber er gab Anstöße für dynamische, schonende Methoden der Landbewirtschaftung und begründete so die biologisch-dynamische Landwirtschaft (heute erkennbar am Demeter-Zeichen).

 

Literatur

Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): Neue EU-Öko-Verordnung ab 2021. www.boelw.de (Zugriff: 15.06.2019).

Vogt G: Entstehung und Entwicklung des ökologischen Landbaus. Verlag Ökologische Konzepte, Bad Dürkheim (2000).

Wissenswelt Biolandwirtschaft: Skizzenbücher – Denkschulen der Bio-Landwirtschaft. www.bio-wissen.org (Zugriff: 04.09.2019).

Frage 8 von 10

Der große österreichische Einstieg in die Bio-Landwirtschaft folgte in den 1990er-Jahren, als Supermärkte Bio-Lebensmittel in die Regale aufnahmen. Dadurch ergaben sich langfristige Abnahmequellen und die Bio-Produkte sind nun in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wie groß ist der Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche, der in Österreich heutzutage auf Bio-Landwirtschaft entfällt?

Lösung: c

Der Anteil an biologisch bewirtschafteten Flächen stieg 2018 auf rund 25 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen und erreichte damit ein absolutes Rekordniveau. Jeder vierte Hektar in Österreich ist somit „Bio“ und jeder fünfte Betrieb wird nach Bio-Richtlinien geführt. Einen besonders hohen Bio-Anteil verzeichnet die Obstwirtschaft, in der bereits jeder dritte Hektar biologisch bewirtschaftet wird. Österreich ist damit auch weltweit Vorreiter auf dem Gebiet des biologischen Anbaus.

 

Literatur

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus: Trend zur biologischen Landwirtschaft hält an. Internet: www.bmnt.at (Zugriff: 14.06.2019).

Frage 9 von 10

Bio-Lebensmittel haben den Ruf, mehr Nährstoffe zu enthalten als konventionelle Ware. Die Vermutung liegt daher nahe, dass Bio-Lebensmittel nicht nur umweltverträglicher, sondern auch besser für den Menschen sind. Aber sind Bio-Lebensmittel wirklich gesünder?

Lösung: b

Es ist generell schwierig nachzuweisen, ob Bio-Lebensmittel gesünder sind, aber bisher zeigen Studien, dass Bio-Produkte im Gehalt von Nähr- und bioaktiven Stoffen nur punktuell die Nase vorn haben (z. B. Omega-3-Fettsäuren in Fleisch und Milchprodukten oder diverse Antioxidantien in Gemüse). Was die Belastung mit Schwermetallen und Pestiziden betrifft, sind Bio-Lebensmittel weniger mit Rückständen belastet, jedoch dürfen grundsätzlich alle Lebensmittel die gesetzlichen Grenzwerte nicht überschreiten. Die Ernährung ist somit auch mit konventionellen Lebensmitteln „gesund“ und versorgt den Körper ausreichend mit Nährstoffen, solange sie abwechslungsreich gestaltet ist.

 

Literatur

Baranski M et al.: Higher antioxidant concentrations and less cadmium and pesticide residues in organically-grown crops: a systematic literature review and meta-analyses. British Journal of Nutrition 112,794-811 (2014).

Wissenswelt Biolandwirtschaft: Skizzenbücher – Die Qualitätsschleife. www.bio-wissen.org (Zugriff: 04.09.2019).

Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL): Dossier – Nachhaltigkeit und Qualität biologischer Lebensmittel. Frick, Frankfurt a. Main, Wien (2015).

 

Frage 10 von 10

Zentrales Ziel der Bio-Tierhaltung sind Bedingungen, die die natürlichen Bedürfnisse der Tiere erfüllen. Das betrifft die Ernährung ebenso wie Platzangebot, Tageslicht, Sozialkontakte, Auslauf ins Freie und Beschäftigungsmaterial. Einem herkömmlichen Legehuhn stehen z. B. 0,11 m2 Fläche und kein Auslauf ins Freie zur Verfügung. Wie viel Platz wird einem Bio-Huhn eingeräumt?

Lösung: b

Auch die Bio-Tierhaltung ist eine Nutztierhaltung mit wirtschaftlichem Interesse und bietet den Tieren nicht zwangsläufig die Bedingungen, die Hobby-Hühnerhalter ihren Tieren bereitstellen können. Dennoch sind die Haltungsbedingungen für Bio-Tiere strenger und man versucht die Unterbringung so tiergemäß wie möglich zu gestalten.

 

Literatur

Rat der Europäischen Union: Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91, Internet: www.eur-lex.eu (Zugriff: 15.06.2019).

Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen über die Mindestanforderungen für die Haltung von Pferden und Pferdeartigen, Schweinen, Rindern, Schafen, Ziegen, Schalenwild, Lamas, Kaninchen, Hausgeflügel, Straußen und Nutzfischen (1. Tierhaltungsverordnung), Fassung 22.06.2018, Internet: www.ris.bka.gv.at (Zugriff: 15.06.2019).

Wissenswelt Biolandwirtschaft: Skizzenbücher – Nutztierhaltung. www.bio-wissen.org (Zugriff: 04.09.2019).

In Kooperation mit:
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