Rezension

Integration geht durch den Magen. Denn gemeinsames Kochen und Essen verbindet und bietet Gelegenheit zum Austausch – kulinarisch sowie persönlich. Diesen Ansatz verfolgt der gemeinnützige Verein „Über den Tellerrand“ mit seinem mittlerweile dritten Rezeptebuch. Die Idee dahinter ist beispielhaft. Sterne- und Spitzenköche wie Harald Höllrigl oder Ralf Zacherl werken gemeinsam mit Geflüchteten aus Afrika und dem Nahen Osten am Herd. Was dabei herauskommt: Neu kreierte Gerichte und Geschmacksnuancen, die unterschiedliche Aromen, Traditionen und Geschmäcker vereinen, sowie interkultureller Austausch auf Augenhöhe. Sternaniskarotten mit Granatapfel-Dip oder Sesam-Favabohnen kombiniert mit Gurkensalat sind nur einige Beispiele der „multikulti“ Küche. Dabei lernt der Eine jeweils vom Anderen über landestypische Zutaten, Gewürze und Zubereitungsmethoden.       
Die deutsch-exotischen Gerichte sorgen bei Tisch für Gesprächsstoff, regen den Gaumen an und wecken das Interesse am „Fremden“. In Leinen gebunden und ansprechend bebildert ist das Buch ein ideales Geschenk für Hobbyköche, die die Fusion-Cuisine kennenlernen möchten. Ein kleiner Wermutstropfen: Empfehlungen zu Begleitgetränken wären wünschenswert, um flüssige Geschmackskombinationen auch ins Glas zu bringen.

Der Rezepte Bildband eignet sich für alle, die mehr über Menschen aus fernen Ländern sowie deren kulturellen und kulinarischen Hintergrund erfahren möchten und gerne mit neuen Geschmacksnuancen experimentieren.