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Wie bringt man Ernährungskompetenz an den Mann?
"Beim Symposium wurde vor allem deutlich, dass es sich um eine wichtige Zielgruppe handelt, an die sich hierzulande noch kaum Aktivitäten gerichtet haben und die einer äußerst spezifischen Ansprache bedarf. Es besteht daher noch viel Forschungsbedarf, denn Wissen über die Zielgruppe ist entscheidend, um zielführend an sie heranzukommen. Das war einer der Schlüsse, zu dem die anwesenden Akteure aus vielfältigen und sich ergänzenden Disziplinen kamen", erklärt Mag. Marlies Gruber, wissenschaftliche Leitung des forum. ernährung heute. Ein neuralgischer Punkt ist die Frage, wie jungen Männern die lustvolle Auseinandersetzung mit besserem Essen schmackhaft gemacht und so der Grundstein für eine gesteigerte Lebensqualität gelegt werden kann.
„Die Ergebnisse des Symposiums zeigen, dass das forum. ernährung heute ein gesellschaftlich relevantes und bisher vernachlässigtes Thema aufgegriffen hat. Jetzt geht es also um eine tiefer gehende Status-quo-Erhebung sowie die Frage, WIE die Zielgruppe nachhaltig sensibilisiert werden kann", so Marlies Gruber. Das forum. ernährung heute wird sich deshalb intensiv mit diesem spannenden und wichtigen Thema beschäftigen, und in nächsten Schritten Impulse für Kommunikationsansätze und Pilotprojekte erarbeiten. Dabei wird es darum gehen, einerseits Defizite aufzuzeigen, sowie das beim Symposium erarbeitete Wissen in konkrete Lösungen für zielgerichtete Maßnahmen münden zu lassen, um die bestehende Lücke in der Gesundheitsförderung bei der jungen Generation von Männern zu schließen.
Eckpfeiler, Ansatzpunkte und Handlungsfelder:
- Ernährungskompetenz von männlichen Jugendlichen ist, ebenso wie die Zielgruppe junger Männer, ein wenig beleuchtetes Feld: Es gilt zu allererst, eine gesicherte Datenbasis mit den relevanten Fakten zur Zielgruppe zu erheben.
- Auch die Kommunikation von Ernährungsbotschaften muss, wie bei klassischen Markenführungskonzepten, bei einer klaren Zielgruppendefinition ansetzen. Sowohl die Wertewelt der Zielgruppe, ihre Rollenbilder als auch Aspekte des gesellschaftlichen Wandels generell müssen dabei in den Blickwinkel rücken.
- Kernpunkt ist die Beantwortung der Frage, wie die Zielgruppe erreicht und für Lebensmittel sowie deren Zubereitung, Bewegung und Lebensqualität insgesamt interessiert werden kann.
- Besonderes Augenmerk muss auf geschlechtersensiblem und jugendspezifischem Informationsmanagement liegen. Dafür braucht es neue Wege in der Kommunikation. Maßgeblich bei allen Maßnahmen ist neben einer männerspezifischen Wort- und Bildwelt die Vermittlung eines konkreten, unmittelbaren Nutzens, um bei jungen Männern anzukommen. Eine der Chancen liegt im Bedienen von Klischees, verbunden mit dem gleichzeitigen Aufbau eines neuen Männer-Selbst-Bildes.
Symposium: "Wie isst Mann? Wie kocht Mann? Ernährung von männlichen Jugendlichen: zwischen Pizza und Pommes" (19.5.2011, Sofitel Vienna Stephansdom)
Rund 100 Teilnehmer aus relevanten Disziplinen folgten den Ausführungen von MMag. Manfred Zentner, Univ.-Prof. Dr. Bernhard Schwarz, Thomas Altgeld, Mag. Hanni Rützler, Franz Weissenböck und Mag. Hermine Mandl sowie weiteren Jugend- bzw. Ernährungsexpertinnen und Experten zu Schwerpunktthemen.
Fotos vom Symposium finden Sie hier.