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Depressiven Stimmungen davonlaufen - Bewegung als effektiver Weg aus der Stimmungs-Abwärtsspirale
Studien belegen: Wer mehr als 3,4 Stunden in der Woche in der Freizeit aktiv ist, senkt sein Risiko, an einer Depression zu erkranken bereits um 10 %. Untersucht man umgekehrt den Effekt von Bewegungsmangel so zeigt sich ebenfalls ein Zusammenhang, wie die National Population Health Survey (NPHS) in Kanada belegt: Frauen, die innerhalb von zwei Jahren ihre Freizeit von körperlich aktiv auf inaktiv umstellten, hatten ein um 50 % höheres Depressionsrisiko als jene, die einen aktiven Lebensstil beibehielten. „Wer sich regelmäßig bewegt, hat nicht nur bessere Chancen, sein Körpergewicht in Balance zu halten, sondern auch die Stimmungslage. Allein flottes Marschieren für zwei Stunden in der Woche hat deutliche Effekte", erklärt Mag. Marlies Gruber, wissenschaftliche Leiterin des forum. ernährung heute. Auch andere Studien bescheinigen Langzeitwirkungen: Jugendliche mit inaktivem Lebensstil haben im Erwachsenenalter eine 35 % höhere Wahrscheinlichkeit, depressiv zu werden. „Alle Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen sind Studien zufolge als Mittel gegen Depressionen gut geeignet, weil sie den Stoffwechsel von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin anregen. Auch Tanzen wirkt gemütsaufhellend und regt den Kreislauf an", führt Mag. Marlies Gruber weiter aus.
Eine Depression kommt selten allein - Duette der Interaktion
Die echte Depression fügt sich ins Bild anderer, ebenfalls im Wachstum begriffener Volkskrankheiten und zeigt mit diesen vielfältige Wechselwirkungen. So treten häufig Depressionen und Diabetes, Adipositas, chronische Darmentzündungen oder Herzinfarkt auf. Besonders im Fall von Depression und Adipositas zeigt sich ein Zusammenhang: Untersuchungen belegen, dass stark übergewichtige Menschen ein höheres Risiko tragen, an Depressionen zu erkranken - bei ihnen treten Depressionen drei bis vier Mal häufiger auf als bei Normalgewichtigen. Dies liegt häufig an sozialer Isolation und Stigmatisierung, Diätmisserfolgen und geringem Selbstwertgefühl. Umgekehrt neigen Menschen mit Depression oftmals zu einem adipogenen („dickmachenden") Verhalten: Sie bewegen sich wenig, schlafen viel und essen häufig einseitig und energiereich. Das mangelnde Gesundheitsverhalten führt eher zu Übergewicht, woraus sich langfristig auch Diabetes entwickeln kann. „Es ist wichtig, dass körperliche und seelische Dysfunktionen von Beginn an gemeinsam behandelt werden. Dazu bedarf es einer scharfen Wahrnehmung des Therapeuten für die jeweilig andere Erkrankung", so Marlies Gruber.
Der Teufelskreis aus Depression und Adipositas
Denn auch Diabetes und Depression bedingen einander und zeigen einen hohen Interaktionsgrad: Sie sind ein Risikofaktor für die jeweils andere Krankheit. Wie jede chronische Erkrankung bedeutet Diabetes einen Einschnitt in die Lebensqualität der Betroffenen, was wiederum die Depression fördert. Menschen mit Diabetesdiagnose weisen ein um 24 % höheres Risiko auf, eine Depression zu entwickeln, als jene ohne Diabetes. Jeder vierte Diabetiker leidet an einer leichten depressiven Störung, nahezu jeder zehnte an einer schweren Depression. Dabei sind Frauen mit Diabetes besonders anfällig für Depressionen. „Körperliche Aktivität ist ein Schlüsselelement bei der Prävention und Therapie von Zivilisationskrankheiten. Die Wirkungen von ausreichender Bewegung sollten für die seelische und körperliche Gesundheit nicht unterschätzt werden", so Marlies Gruber abschließend.