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Diabetes-Prävention ist individuelle & gemeinsame Verantwortung
Die Zahl adipöser und in der Folge an Typ-2-Diabetes erkrankten Menschen nimmt in Europa und weltweit zu. Mit einer steigenden Prävalenz dieser Erkrankungen werden auch die gesundheitlichen und sozioökonomischen Folgen immer sichtbarer. Denn deutliches Mehrgewicht ist nicht nur der Hauptrisikofaktor für Diabetes, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Fettstoffwechsel-Störungen und Bluthochdruck sowie damit einhergehend erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit ist eine erhöhte vorzeitige Mortalität bei Frauen wie Männern verbunden. Dies zeigt, wie wichtig individuelle und gemeinschaftliche Präventionsmaßnahmen für Adipositas und Diabetes sind. Darauf macht das forum. ernährung heute (f.eh) zum Weltdiabetestag am 14. November aufmerksam.
Typ-2-Diabetes ist eine komplexe Erkrankung, deren Entstehung von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird. Neben genetischen Einflüssen tragen eine ungesunde Ernährungsweise, Bewegungsmangel und psychosoziale Belastungen maßgeblich zur Krankheitsentwicklung bei. Adipositas ist dabei einer der bedeutendsten Risikofaktoren. Eine Gewichtsreduktion bzw. das Vorbeugen von Übergewicht und Adipositas bildet demnach eine wichtige Maßnahme in der Prävention von Typ-2-Diabetes. Aber auch etwa ein Drittel der Normalgewichtigen weist aufgrund von Bewegungsmangel einen hohen Fettanteil und oft niedrige Muskelmasse auf – beides Faktoren, die ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind. „Körperliche Aktivität – insbesondere eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining – ist wesentlich, um den Körperfettanteil zu reduzieren und die Muskelmasse zu erhalten. Dadurch kann das Diabetesrisiko deutlich gesenkt werden“, betont Marlies Gruber, Geschäftsführerin des f.eh.
Gesunde Lebensweise fördern
Beim Gewichtsmanagement bevorzugen rund um den Globus Frauen Ernährungsmaßnahmen und Männer Bewegungsmaßnahmen. Ein langfristiger Ansatz zur Prävention von Typ-2-Diabetes liegt aber in der Förderung einer insgesamt gesunden Lebensweise, die eine bedarfsangepasste Ernährung und regelmäßige Bewegung umfasst. Bei übergewichtigen und adipösen Menschen kann ein moderater Gewichtsverlust von 5–10 % die Fitness steigern, Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen senken und den HbA1c-Wert, den Langzeitblutzuckerwert, verbessern.
Für die Gewichtsabnahme hat sich eine energiereduzierte Ernährung mit vermindertem Fettanteil und bevorzugterweise einem großen Anteil komplexer Kohlenhydrate – wie sie etwa in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten und Gemüse vorkommen – als am erfolgreichsten erwiesen. Bei Menschen mit Neudiagnose kann damit auch die Notwendigkeit oraler Antidiabetika reduziert werden. Dabei sind bei sämtlichen Ernährungsumstellungen die individuellen Bedürfnisse, Vorlieben und Abneigungen sowie kulturellen Hintergründe zu berücksichtigen.
Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
„Um einen gesundheitsförderlichen Lebensstil etablieren zu können und ihn dauerhaft zu verfolgen, sind einerseits Know-how und das Pflegen von guten Gewohnheiten wesentlich, andererseits die entsprechenden Rahmenbedingungen nötig, die einem die Umsetzung leicht machen. Dazu zählen unter anderem die Förderung von körperlicher Aktivität, eine vielfältige Gestaltung des Lebensmittelangebots, das Bewusstsein für adäquate Portionsgrößen sowie eine strukturell verankerte Ernährungsbildung mit Praxisbezug. Auch Stressreduktion, moderater oder kein Alkoholgenuss sowie ein rauchfreies Leben wirken sich positiv auf die Prävention von Typ-2-Diabetes aus. Hier sind in allen Bereichen auch gesamtgesellschaftliches Engagement und ein kultureller Shift nötig, um jedem Einzelnen gute Voraussetzungen für viele gesunde Jahre zu ermöglichen“, so Marlies Gruber.