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Sicherheit als zentrales Kaufmotiv für regionale Produkte
Österreichs Konsumenten wollen ein größeres Sortiment an regionalen Produkten, denn diese bieten ihnen Sicherheit und vermitteln ein Gefühl von Heimat und Vertrauen. Die unvorhersehbaren Ereignisse durch die Coronakrise könnten diese Sehnsucht noch verstärken. Das Magazin des forum. ernährung heute widmet sich daher den unterschiedlichen Ausprägungen der Regionalität und beleuchtet auch den CO2-Fußabdruck als Kaufmotiv für regionale Lebensmittel. Dessen Aussagekraft hängt nämlich von der Datenlage, dem Berechnungsmodell sowie der Herstellung der Lebensmittel ab, was zu enormen Schwankungsbreiten bei den Ergebnissen führt.
Drei von vier Österreichern wünschen sich im Handel ein größeres Angebot an regionalen Lebensmitteln. Darüber, was Regionalität ist und warum sie zum Kauf animiert, gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen. Die Marktforschungsexperten von INTEGRAL & T-FACTORY haben daher die Motive der Österreicher im Zuge einer Studie untersucht. Dabei zeigt sich vor dem Hintergrund wachsender Sorgen und Ängste das Bedürfnis nach Sicherheit und Heimat beim Einkauf. Mehr als zwei Drittel sagten bereits vor Corona, dass man sich kaum noch – vor allem außerhalb der nationalen Grenzen – sicher fühlen könne. International wird das mit der steigenden Überkomplexität einer globalisierten Welt erklärt. Heimische Lebensmittel erhalten daher höheres Vertrauen. Sie versprechen eine sichere Wahl in punkto Qualität und ein preiswertes und gesundes Produkt. Durch die Coronakrise werden die Kaufmotive Überschaubarkeit, Transparenz und Sicherheit noch wichtiger werden.
Enorme Schwankungen bei CO2-Fußabdruck
Die Konsumenten wollen mit dem Kauf von regionalen Produkten aber auch zum Umweltschutz beitragen. Nur sind kürzere Transportwege kein Indiz für einen kleineren CO2-Fußabdruck, denn dessen Berechnung wird vorwiegend durch die Art des Bilanzierungsmodells und die verwendeten Daten bestimmt. Insbesondere bei tierischen Produkten ergibt sich eine große Bandbreite: So schwankt der CO2-Fußabdruck etwa beim Rindfleisch pro Kilogramm Fleisch zwischen 38 und bis 269 kg an CO2-Äquivalenten, beim Schweinefleisch zwischen 7 und 24 kg und bei Geflügel zwischen 4 und 21 kg. Zudem fallen Emissionen während der gesamten Wertschöpfungskette an. So entstehen bei Milchprodukten 60 Prozent der Emissionen in der Landwirtschaft, bei Getreideprodukten hingegen nur 10 Prozent.
Ähnliche Schwankungen gibt es auch bei pflanzlichen Fleischalternativen, die in der Fastenzeit wieder in den Fokus rücken: Denn viele müssen importiert werden oder wurden unter hohem Energieeinsatz weiterverarbeitet. So kann man mit Fleischersatz-Produkten zwar die gleiche Proteinqualität, eine ähnliche Konsistenz und einen vergleichbaren Geschmack wie bei Fleischprodukten erwarten, doch gleichzeitig sind Herkunft und Herstellung schwerer nachvollziehbar. Auch wenn vegane Erzeugnisse im Schnitt weniger CO2-Emissionen als tierische verursachen, reicht die Datenlage für eine genaue Aussage derzeit nicht aus.
Außerdem im Heft:
Konsumenten fehlt bei Tierwohl das Big Picture
Die Wurzel der Barbaren – der Rhabarber
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