10.11.2014

Sind gestillte Säuglinge intelligenter?

Eltern wünschen sich häufig einen kleinen Einstein als Nachwuchs. Als die beste „geistige“ Nahrung für eine gute Entwicklung des kindlichen Gehirns gilt Muttermilch. Warum das so ist, wird in der aktuellen Ausgabe des Magazins ernährung heute des forum. ernährung heute (f.eh), dem Verein zur Förderung von Ernährungsinformation, wissenschaftlich betrachtet.

„Muttermilch versorgt den Säugling von Natur aus optimal mit Energie und allen notwendigen Nährstoffen wie beispielsweise langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Insbesondere diese Fettsäuren werden mit einer gesunden Entwicklung der Nervenzellen, der Retina und des Gehirns in Zusammenhang gebracht“, sagt Marlies Gruber, wissenschaftliche Leiterin des f.eh.

Das richtige Fett macht gescheit

Die positive Wirkung ist langfristig. So schneiden sechsjährige Kinder bei Intelligenztests besser ab, wenn sie als Säuglinge in den ersten vier Monaten gestillt wurden oder eine Anfangsnahrung angereichert mit langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren erhielten, als nicht gestillte Kinder oder jene, die keine mit günstigen Fettsäuren angereicherte Babymilch bekamen. „Kein Grund zur Sorge besteht für Mütter, die aus verschiedenen Gründen nicht stillen. Sie sollten jedoch zu entsprechend angereicherter Anfangsnahrung greifen“, empfiehlt Gruber.

Auch die Ernährung stillender Mütter lässt Spielräume für die Entwicklung der Intelligenz des Nachwuchses: Essen stillende Mütter zweimal pro Woche fetten Seefisch, der reichlich langkettige, mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthält, zeigen die Kinder mit drei Jahren ein besseres Sprachverständnis. Zu den fetten Seefischen zählen zum Beispiel Lachs, Hering oder Makrele, empfohlen wird zudem der Konsum von pflanzlichen Fetten wie Lein-, Walnuss- oder Rapsöl.

Stillen kann mehr

Darüber hinaus sind Laktose, Eisen, Cholesterol und Cholin in Muttermilch wichtige Energielieferanten sowie Bausteine für körpereigene Substanzen und spielen eine Rolle im Stoffwechsel und bei der Signalübertragung: Eine amerikanische Studie lieferte zuletzt unter Verwendung von Gehirn-Magnetresonanztomographie mögliche Hinweise, dass ausschließliches Stillen im Vergleich zu nicht oder nur teilweisem Stillen das Wachstum der weißen Gehirnsubstanz um 20-30 Prozent steigern kann. Die weiße Gehirnsubstanz umfasst fettreiche Membrane der Nervenfasern, die wesentlich für eine schnelle Signalleitung sind. Auch hier ist die positive Wirkung von Dauer: Ausschließliches Stillen für mindestens drei Monate führte im Alter von zwei Jahren zu einer verbesserten Entwicklung von Gehirnregionen, die für Sprache, Emotionen und Kognition zuständig sind. Säuglinge, die länger als ein Jahr gestillt wurden, zeigten darüber hinaus ein signifikant erhöhtes Hirnwachstum in den Arealen für Motorik.
 
„Die frühkindliche Ernährung ist ohne Zweifel wesentlich für ein gesundes Wachstum und die Funktionsfähigkeit des Gehirns – aber auch andere Umweltfaktoren spielen eine wesentliche Rolle. Körperliche Nähe und die emotionale Beziehung zu den primären Bezugspersonen, stimulierender Augenkontakt oder die Kommunikation mit Babys fördern ebenfalls die geistigen Fähigkeiten“, so Gruber.

ernährung heute 3/2014

Das aktuelle Magazin ernährung heute befasst sich mit der Ernährung während der ersten 1000 Tage eines Menschen - gerechnet von der Konzeption bis zu einem Alter von etwa zwei Jahren. Dieses Zeitfenster wird auch als „Window of Opportunities“ für die spätere Gesundheit gesehen. Lesen Sie mehr über die Rolle der Ernährung für die frühkindliche Entwicklung bis hin zum Schulalter auf www.forum-ernaehrung.at/magazin. Die ernährung heute 3/2014 kann beim f.eh bestellt werden. Mehr zu den Inhalten ernährung heute 3/2014.

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