26.04.2024

Tag der Gesundheit am Arbeitsplatz: Hauptsache, nicht sitzen!

f.eh: Kleine Bewegungseinheiten in tägliche Routinen integriert haben große Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden.  

Bewegungsmangel durch vermehrtes Sitzen in Freizeit und Arbeit und ein damit verbundener verringerter Energieverbrauch haben in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Gleichzeitig nennt die Forschung auch eine tägliche, minimal überschüssige Kalorienzufuhr von bis zu 50 kcal als einen der Gründe für eine zwar langsame, aber fortlaufende Gewichtszunahme im Erwachsenenalter. Die Folgen der „Epidemie des Übergewichts“ sind bekannt: ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen des Bewegungsapparates und des Herz-Kreislauf-Systems, Adipositas, Diabetes und chronische Schmerzen. Um dem entgegenzuwirken, plädiert Marlies Gruber, Geschäftsführerin des forum. ernährung heute (f.eh), anlässlich des Tags für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am 28. April für wirksame Gegenmaßnahmen: „Sitzen wenn möglich vermeiden, langes Sitzen öfter unterbrechen und Bewegungschancen nutzen: Jeder Schritt zählt!“

Um den negativen Folgen des vielen Sitzens entgegenzuwirken und körperliche und psychische Gesundheit und Wohlbefinden, die Lebensqualität sowie die Produktivität zu verbessern, rät das f.eh dazu, nicht nur an mehr Bewegung und Sport zu denken, sondern auch den NEAT-Ansatz zu verfolgen und in den Arbeitsalltag zu integrieren. „Unter NEAT versteht man ‚nonexercise activity thermogenesis‘. Dabei geht es nicht um Ausdauer- oder Kraftanstrengung, sondern um die vielen kleinen Bewegungen im Alltag, die mehr Energie verbrauchen als der schlichte Grundumsatz im Ruhemodus“, erklärt Marlies Gruber. Denn auch viele kleine Bewegungen haben einen positiven Effekt auf die tägliche Energie-Gesamtbilanz und können dazu beitragen, der Entstehung von Übergewicht vorzubeugen.

Pause vom Sitzen

Menschen mit großteils sitzenden Berufen können von den kleinen Alltagsbewegungen deutlich profitieren. Stehtische, Steh-Meetings und aktive Pausen mit kleinen Bewegungseinheiten helfen, die Sitzzeiten aktiv zu unterbrechen. Manche Aufgaben wie Telefonieren können auch schlicht im Stehen erledigt werden. Viele kleine Maßnahmen sind geeignet, um die Bewegungsbilanz des Tages zu erhöhen und damit eine überschüssige Kalorienzufuhr auszugleichen, ohne bewusst zu trainieren: „Untersuchungen zeigen, dass sich mit den vielen kleinen Alltagsbewegungen der graduellen Gewichtszunahme durchaus entgegensteuern lässt. Der Kalorienverbrauch kann sich mit bis zu 700 kcal/Tag auf ein beträchtliches Ausmaß summieren. Gelegenheiten für Bewegung nicht als lästige Unterbrechung, sondern vielmehr als Chance wahrzunehmen, ist im Alltag daher eine wichtige Stellschraube für Wohlbefinden und Gesundheit“, so Marlies Gruber.

Globales Ziel: mehr Bewegung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verfolgt mit dem „Global action plan on physical activity 2018-2030“ das Ziel, den Bewegungsmangel bis 2030 um 15 Prozent zu senken. Die dazu veröffentlichten Richtlinien umfassen die gängigen Bewegungsempfehlungen für alle Altersklassen sowie den Hinweis, in der Freizeit Bildschirmzeiten für Kinder und Erwachsene zu limitieren und die sitzenden Aktivitäten direkt durch Bewegung zu ersetzen. Als Fazit bleibt: Das Gesundheitspotenzial von Nicht-Sitzen ist enorm, so Marlies Gruber: „Sei es durch häufigeres spontanes Aufstehen, kurze Spaziergänge in der Mittagspause, das Nutzen von Stehtischen am Arbeitsplatz, Treppensteigen anstelle des Aufzugs – es gibt eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten für kleinere Aktivitäten im Arbeitsalltag. Sie verbessern in Summe wirksam die Energie-Bilanz und verlangsamen oder nivellieren eine sukzessive Gewichtszunahme und alle damit verbundenen Gesundheitsbeschwerden im Erwachsenenalter.“

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