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Am 1. Oktober ist Internationaler Tag des Kaffees und in Österreich hat Kaffee einen besonderen Stellenwert: Mit 250 mL pro Tag liegt Kaffee nach Trinkwasser und Mineralwasser an dritter Stelle der am häufigsten konsumierten Getränke. 8,3 kg Kaffee verbraucht jeder Österreicher pro Jahr und liegt damit weit über dem europäischen Durchschnitt mit knapp 5 kg. Mehr Kaffee trinken nur die Finnen und Norweger.
Kaffee ist vor allem auch wegen seiner aufputschenden Wirkung beliebt. Die hat er dem Koffein zu verdanken. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der Purin-Alkaloide, genauer gesagt ist es das 1,3,7-Trimethylxanthin. Die bekanntesten natürlichen Quellen sind Kaffee, Kakao, Teeblätter und Kolanüsse. Das Koffein im Tee nannte man früher Teein. „Heute ist klar, dass in Kaffee und Tee der gleiche Wirkstoff enthalten ist“, sagt Marlies Gruber, wissenschaftliche Leiterin des forum. ernährung heute. Allerdings weisen Teeblätter weniger Koffein auf als Kaffeebohnen, zudem ist das Koffein im Tee an Gerbstoffe gebunden. Deswegen setzt die Wirkung verzögert ein und ist etwas schwächer als bei Kaffee. Das Koffein aus dem Kaffee geht rascher ins Blut über, weswegen sich die anregende Wirkung bereits wenige Minuten nach dem Trinken bemerkbar macht.
Bei moderatem Konsum (Einzeldosen von 50–200 mg Koffein) werden dem Koffein positive Eigenschaften zugeschrieben, wie Entspannung, Energie, bessere Konzentrationsfähigkeit und erhöhte Aufmerksamkeit. Negativ kann Koffein ab hohen bis sehr hohen Dosen wirken (Einzeldosen von 400–800 mg Koffein). Dann kann es z. B. Nervosität, Angst, Aggressivität, Schlafstörungen sowie Herzrasen auslösen. Für die Gesamtaufnahme sind alle Quellen im Auge zu behalten, vor allem bei Kindern. Denn: „Bei Koffein denken viele nur an Kaffee, Cola und Energy-Drinks. Aber auch Schwarz- und Grüntee, Eistee und Schokolade enthalten relevante Mengen“, so Gruber. Dabei haben alle Muntermacher neben dem Koffein noch etwas gemeinsam: Sie sind Genussmittel. „Egal ob Kaffee, Tee, heiße Schokolade oder Cola – die Getränke sind nicht zum Durstlöschen gedacht, sondern in Maßen zu konsumieren. Bei Kaffee sollten es nicht mehr als fünf Tassen am Tag sein“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin.
Welche täglichen Mengen an Koffein sind unbedenklich? Die Sicherheitsbewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit aus 2015 gibt Aufschluss dazu. Die Eckpunkte sind:
Lebensmittel | Koffeingehalt |
---|---|
Espresso | 40 mg/30 ml Tasse |
Gebrühter Kaffee/Filterkaffee | 50-167 mg/250 ml Tasse |
Instant-Kaffee | 33-117 mg/250 ml Tasse |
Cappuccino | 40 mg/120 ml Tasse |
Energy Drinks | 80 mg/250 ml Dose |
Schwarztee | 42 mg/250 ml Tasse |
Grüntee | 36 mg/250 ml Tasse |
Mate-Tee | 25-50 mg/250 ml Tasse |
Latte Macchiato | 40 mg/330 ml Glas |
Cola Getränke | 33 mg/330 ml Dose |
Eistee | 16-28 mg/330 ml Dose |
Entkoffeinierter Kaffee | 3-7 mg/250 ml Tasse |
Halbbitterschokolade | 50-110 mg/100 g |
Vollmilchschokolade | 3-35 mg/100 g |
Quelle: Modifiziert nach Hey E: Coffee and pregnancy (2007).
Die Geschichte vom Kaffee als Flüssigkeitsräuber beruht auf einem Irrtum. Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) können koffeinhaltige Getränke in der Flüssigkeitsbilanz wie jedes andere Getränk dazu gezählt werden. Denn große Mengen Kaffee führen nur bei jenen Personen zu einer erhöhten Wasserausscheidung, die nicht daran gewöhnt sind. Bei Menschen, die öfter Kaffee trinken, ist der harntreibende Effekt dagegen gering. Das traditionelle Glas Wasser zum Kaffee ist dennoch sinnvoll, schließlich trinken viele insgesamt zu wenig.
Literatur
European Food Safety Authority (EFSA), Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA): Scientific Opinion on the safety of caffeine. EFSA Journal 13(5): 4102 (2015).
Elmadfa I et al: Österreichischer Ernährungsbericht 2012, 1. Auflage, Wien (2012).
Hey E: Coffee and pregnancy. British Medical Journal 24: 377 (2007).
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Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
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