Rezension

Wie kann die Menschheit zukünftig ernährt werden? Ist das mit biologischer Landwirtschaft überhaupt möglich? Und darf man Tiere noch essen? Diese Fragen hat sich der Schweizer Agrarwissenschafter Urs Niggli gestellt. Der Obmann des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) Österreich und Präsident von agroecology.science spannt in seinem Buch einen großen Bogen über die aktuellen Herausforderungen im Ernährungssystem und präsentiert seine Verbesserungsvorschläge. Niggli beginnt mit seiner Kindheit in der provinziellen Schweiz und erzählt, wie sich sein Interesse für Biolandbau entwickelte. Des Weiteren beleuchtet er unter anderem, wie die Gesellschaft und Landwirtschaft immer weiter auseinanderdriften, wo die Grenzen der ökologischen Landwirtschaft liegen und warum Mäßigung immer noch das Maß aller Dinge ist. Abschließend formuliert er sieben Forderungen für ein nachhaltigeres System. Darunter: die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung stärken, die Transformation in der öffentlichen Debatte verankern, Nudging, mit Konsumentenverbänden zusammenarbeiten sowie eine soziale und ökologische Innovationskultur entwickeln und Technologien nicht fürchten. Als erfahrener agrarökologischer Pionier liefert Niggli in dem kompakten Buch eine Vielzahl wissenschaftlich fundierter Fakten, anekdotisch und somit leicht verdaulich aufbereitet. Damit schafft er ein umfassendes Bewusstsein für die vielschichtigen Zusammenhänge.