Rezension

Im Gegensatz zu Wein oder Bier fehlen uns die Worte, wenn wir von Brot sprechen. Die Unterscheidungskriterien beschränken sich meist auf die Optik und die Kruste. Dieses aktuelle Buch geht nun der Vielfalt der österreichischen Brotsorten nach. Ziel ist es, Lust auf Brot zu machen! Aber nicht nur das: Bäcker und Verkäufer sollen lernen, Kunden die Vielfalt und die Unterschiede begreiflich zu machen. Die Autorinnen, Ernährungswissenschafterinnen mit Schwerpunkt auf Kommunikation und Sensorik, entwickelten das österreichische Brotvokabular. Grundlage dafür war die bewusste Wahrnehmung der Produkte mit den menschlichen Sinnen: Durch Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen und Hören wurden 44 Brotsorten Österreichs erforscht. Mit der daraus resultierenden „Brotansprache" wurden erstmals Begriffe für Aussehen, Geruch, Geschmack, Nachgeschmack und Textur für diese Lebensmittelgruppe definiert. Allein zum Aussehen lässt sich einiges sagen: Farbe, Porengröße, Kruste oder erkennbare Zutaten. Dann: Riecht es alt, buttrig oder erdig? Und schmeckt es süßlich, mostig, nussig oder würzig? Neben den sensorischen Grundlagen ist ein wesentlicher Teil der Kommunikation gewidmet. Welche Sprache nützt dem Bäcker, welche dem Verkaufspersonal im Supermarkt? Was hat es mit Brotvisitenkarten  auf sich und wie klappt der Sprung von der Theorie in die Praxis? In Summe: Ein Leitfaden für jene, die sich professionell mit der Brot-Distinktion und deren Vermittlung beschäftigen.

Ausgezeichnet mit dem "Gourmand World Cookbook Award“ 2013 in der Kategorie „Brot“!