Rezension

Berhand Wappis studierte Psychologie und Pädagogik und ist Gründungsmitglied des Vereins „Mann-Sein", ein Verein zur Förderung von ganzheitlichen Männergesundheitsprojekten. Sein Buch gliedert sich in einen autobiografischen Teil und in einen ausführlichen, detaillierten Ratgeberteil.
Im ersten Teil erzählt der Autor seine Geschichte, wie er vom unverstandenen Kind ohne Freunde zum magersüchtigen Jugendlichen und schließlich zu einem jungen sportsüchtigen und bulimischen Mann wurde. Er benötigte jahrelange Therapie und musste hart mich sich selber und seiner Sucht kämpfen, um den Teufelskreis von Fressen, Hungern und Kotzen zu durchbrechen. Mit schonungsloser Offenheit lässt er den Leser an seiner Lebensgeschichte und seinen innersten, persönlichsten Gefühlen teilhaben.
Der Ratgeberteil geht auf das Tabuthema Männer und Essstörungen, auf die verschiedenen Krankheitsbilder und Therapieformen und -angebote ein. Außerdem informiert er über Beratungsmöglichkeiten und gibt seitenweise Anlaufstellen in Österreich, der Schweiz und Deutschland an. Weiters nennt er Literaturempfehlungen, Medien- und Internettipps. Der Autor will mit seiner Geschichte anderen Betroffenen, Männern wie Frauen, Mut zu einer Behandlung machen und alle anderen für das Thema, Essstörungen bei Männern, sensibilisieren.
Das Buch ist eine Lektüre, die zum Nachdenken anregt, und den Leser Essstörungen mit den Augen eines Mannes sehen lässt.