Rezension

Der Egozentrismus des Menschen führt zu einer Vielzahl an Problemen, wie Ressourcenverbrauch, Hunger, Ungerechtigkeit und Perspektivenlosigkeit. Der Biologe Pierre Leonhard Ibisch und der Politikwissenschafter Jörg Sommer sind im Vorstand der Deutschen Umweltstiftung tätig und beleuchten in ihrem Buch die Ursachen der großen globalen Herausforderungen. Wer wir sind und wie wir sind. Die große Vergessenheit. Grundlagen des Ökohumanismus. – In drei Kapiteln fordern die Autoren dazu auf, die Rolle des Menschen als Teil der Natur bewusst wahrzunehmen. Anstelle persönlicher Interessen müsse die Umwelt unser Denken bestimmen, um den Klimawandel zu stoppen und eine Zukunft auf der Erde zu ermöglichen, so ihr Tenor. Dafür werden etwa die Konzepte der Konsumorientierung, des Wachstumsstrebens sowie des Eigentums hinterfragt und abschließend anhand von zehn Thesen verdeutlicht. Darunter: Natur hat immer Recht. Technik ist keine Befreiung. Glauben ist keine Handlungsanweisung. Menschlichkeit ist Kompetenz. Macht ist Täuschung. Alles ist eine Frage der Prinzipien. Mit dem rund 170-seitigen Büchlein veröffentlichen Ibisch und Sommer weder eine Beschwörung der Apokalypse noch einen Ratgeber in nachhaltiger Lebensführung. Vielmehr wollen sie Anstöße zum Nachdenken geben und die Sicht auf globale Zusammenhänge lenken. Ein leicht zu lesendes Plädoyer für eine gerechtere und lebenswerte Welt innerhalb der planetaren Grenzen. Anregend, auch wenn man nicht allen Ansätzen zustimmen muss.