Rezension

Zeitlebens passieren Unmengen an Nahrungsmitteln und Flüssigkeiten den Magen-Darm-Trakt. Trotz der enormen Arbeitsleistung wird er jedoch viel zu wenig beachtet. Oft werden Darmbeschwerden als psychosomatische Symptome abgetan. Den eigentlichen Ursachen wird selten gründlich nachgegangen. Deshalb enttäuschen die meisten Therapieansätze die Betroffenen. Der Umweltmediziner Klaus-Dietrich Runow befasst sich in dem vorliegenden Werk mit der Kommunikation zwischen Darm, Nerven- und Immunsystem. Neben der Darm-Hirn-Verbindung sind die gestörte Darmflora, Auswirkungen von Pharmazeutika auf das Verdauungssystem und Nahrungsmittelintoleranzen zentrale Themen. Dementsprechend können allergische Reaktionen und Depressionen intestinalen Ursprungs sein. Auch schwere Krankheiten wie Multiple Sklerose, Alzheimer und neurodegenerative Erkrankungen können auf eine gestörte Darmflora zurückgeführt werden. Runow erläutert die Darmfehlbesiedelung, allergieauslösende Bakterien und Pilze sowie die verschiedenen Verdauungsenzyme. Neben der Theorie präsentiert er zahlreiche Praxisfälle, die in unmittelbarem thematischen Zusammenhang stehen. Die eigene Darmflora rät er in vier Stufen auf Vordermann zu bringen. Dabei geht es um Darmreinigung sowie um den nachhaltigen Aufbau der Darmflora mittels Probiotika, entzündungshemmenden Wirkstoffen und Ernährungsumstellung. Für Betroffene ist „Der Darm denkt mit“ ein hilfreicher Ratgeber.