Rezension

Ob in Lebensmittel oder Kosmetika – Palmöl ist allgegenwärtig. Als Produkt einer sehr ertragreichen tropischen Pflanze wird das günstige Öl hauptsächlich mit der großflächigen Abholzung von Regenwald und den damit einhergehenden Auswirkungen auf Klima und Biodiversität in Verbindung gebracht. Eine sachliche Darstellung von Fakten und Hintergrundinformationen fehlt aber oftmals. „Der Palmöl-Kompass“ von Frauke Fischer und Frank Nierula ist eine Kombination aus Ratgeber und Sachbuch. Die Autoren zeigen darin in sechs Kapiteln, wo die Probleme und Knackpunkte bei der Verwendung des Rohstoffs liegen. Das Thema Palmöl wird, begonnen bei der Produktion, bis hin zur umfangreichen Verwendung im Alltag, ausführlich aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Es werden dabei weder negative, noch positive Aspekte des Tropenprodukts ausgeblendet, bis am Ende die Frage steht, was man als Einzelperson selbst verbessern kann. Die beiden Biologen schaffen es, trotz der notwendigen Relativierungen, das Wissen auf dem komplexen Gebiet stets verständlich und präzise aufzubereiten. Bei der hohen Informationsdichte helfen eingängige Beispiele und regelmäßige Fazits dabei, den Überblick zu behalten. Palmöl ist eines der Themen unserer Zeit, die eng mit anderen großen Problemfeldern verknüpft sind und die Emotionen aufflammen lassen. Eine faktenbasierte Herangehensweise würde auf allen Seiten gut tun und dieses Buch leistet seinen Beitrag dazu.