Rezension

Kühe stoßen Methan aus und werden daher oft als Klimakiller bezeichnet. Doch gibt es aus politischer, finanzieller und ökologischer Sicht Punkte, wonach Kühe nach wie vor ein sinnvoller Teil unserer Kulturlandschaft sind? Dieser Frage widmet sich der Journalist Florian Schwinn. 

In seinem aktuellen Buch beschreibt er zunächst die Idylle, die viele Menschen mit dem Begriff Natur verbinden: Wälder, Wiesen und Tiere, die friedlich darin leben. Doch die Realität der Nutztierhaltung sieht oft anders aus und nicht alle Tiere haben Weidezugang. Gerade dieser ist Schwinn zufolge jedoch essenziell, wenn es darum geht, die positiven Effekte der Rinderhaltung für die heimische Kulturlandschaft zu nutzen. Denn Weidekühe sorgen durch den natürlichen Dünger nicht nur für eine gesteigerte Biodiversität von Pflanzen und Artenvielfalt von Insekten, sondern können auch dazu beitragen, CO2 im Boden zu speichern und damit den Klimawandel positiv beeinflussen. Darüber spricht der Autor etwa mit Landwirten, Naturschützern sowie Wissenschaftern und zeigt, dass nicht alle Berichte über die Landwirtschaft so sind, wie sie dargestellt oder verstanden werden. 

Schwinn stellt sich gegen eingefahrene Ideologien zum Naturschutz und beleuchtet verschiedene Facetten, um die Kuh von ihrem schlechten Ruf zu befreien. Das Buch ist informativ und leicht zu lesen, auch wenn manche Aussagen zur geforderten „Kuh-Wende“ etwas plakativ geraten.