Rezension

Haben Sie Spaß am Essen? Oder verdirbt Ihnen das schlechte Gewissen auch oft den Genuss? Die Autorin geht dem engen Zusammenhang zwischen Ernährung und Psyche auf den Grund und zeigt, wie stark unser Essverhalten von der Stimmung abhängt und welche verschiedenen Beweggründe Hunger auslösen können. Susanne Fehrmann erklärt, dass wir instinktiv versuchen durch die Lebensmittelauswahl unsere Stimmung zu regulieren. Wenn wir niedergeschlagen sind, haben wir Lust auf den Seelentröster Schokolade. Seine Wirkung beruht nicht nur auf dem süßen Geschmack, sondern vor allem auf der hohen Serotonin-Ausschüttung, die durch den Schokoladenverzehr ausgelöst wird. Verantwortlich für die berüchtigte „Schoko-Sucht" sind morphinähnliche Stoffe, die anregend wirken, die Stimmung heben und uns immer wieder zum nächsten Stück greifen lassen. Der Grundsatz der Autorin dazu lautet: „Essen ist genauso Ursache von Lust wie auch von Frust". Die Autorin geht aber auch näher auf die Rolle der Erziehung, unserer Kultur und der Traumfigur als Essensmaß ein. Wieso ekelt uns vor manchen Lebensmitteln und warum essen wir überhaupt das, was wir essen? All diese Fragen werden beantwortet. Doch auch verschiedene Muster und Ernährungsverhalten werden analysiert: der Stressesser, der Stresshungerer, Essen aus Langeweile oder Einsamkeit bis hin zu den Essstörungen Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Binge eating disorder. Der zweite Teil des Buches widmet sich den Chancen, aber auch den Grenzen einer die Psyche beeinflussenden Ernährung. Ein aufschlussreiches Buch mit interessanten Tipps und Anregungen für alle, die gerne einmal ihr eigenes Essverhalten verstehen und vielleicht auch optimieren möchten.