Rezension

Bei manchen kommt Fleisch täglich auf den Tisch, andere verzichten aus ethischen oder ökologischen Gründen gänzlich darauf. Dazwischen gibt es viele Nuancen, und die Diskussionen sind häufig emotional und kontrovers. Doch lässt sich Fleischkonsum heutzutage noch mit Klima- und Artenschutz vereinbaren? Ja, sagt der Journalist Stefan Michel.

Als Start ins Thema stellt der Autor vier Personas vor, die stellvertretend für bestimmte Konsummuster stehen und zum Thema eindeutig Stellung beziehen: den Fleischesser Horst, die gesundheitsbewusste Nadine, den Vegetarier Patrick und die Veganerin Ellen. Diese tätigen in den folgenden 21 Kapiteln, von „War früher alles besser?“ über „Wie viel Fleisch verträgt der Planet?“, „Einfach Bio – alles gut?“ und „Das ganze Tier muss es sein“ bis hin zu „Grünland ist kostbar – aber welches?“, immer wieder undifferenzierte Aussagen, die Michel zunächst persönlich gefärbt beantwortet, bevor er den jeweiligen Aspekt umfassender beleuchtet. Dabei stützt er sich auf zahlreiche Publikationen, Experten und Fachinstitutionen. Im abschließenden Kapitel „Und jetzt: Die Agrarwende!“ richtet er Forderungen für ein nachhaltiges Ernährungssystem an die Politik.

Michel vertritt eine klare Position, rät zum Verzehr pflanzlicher, regionaler und saisonaler Bio-Produkte, ergänzt von einer „bescheidenen Menge an Fleisch“. Manche Darstellungen geraten jedoch etwas simpel und eine tiefere Auseinandersetzung mit alternativen Sichtweisen bleibt aus. Dennoch bildet das Buch vielfältige Aspekte ab.