Rezension

Ob Nahrungsmittel aus dem 3D-Drucker oder Drohne auf dem Feld: Digitalisierung, Automatisierung und Robotik haben längst Einzug in unsere Lebensmittelwelt gehalten. Den Status quo, die Chancen und die damit einhergehenden Risiken portraitieren Wirtschaftsjournalist Olaf Deininger und Publizist Hendrik Haase. Den inhaltlichen Bogen spannen sie dabei in neun Kapiteln über die gesamte Wertschöpfungskette. Entlang dieser versuchen viele Akteure, Lock-in-Effekte zu erzielen und eine bestimmte Kombination aus Hard- und Software als Standard zu etablieren (z. B. Einkaufs- und Ernährungsapps, intelligente Maschinen in der Lebensmittelproduktion, Blockchain-Codes in der Lieferkette). Das schafft einerseits mehr Bequemlichkeit, Effizienz, Nachhaltigkeit und Transparenz, andererseits aber auch einen enormen Datenpool, mit dem entsprechend umzugehen ist. Denn Daten sind bekanntlich die Währung unserer Zeit. Zudem warnen die Autoren vor kulinarischer Bevormundung und plädieren dafür, „dass auch im digitalen Zeitalter der sinnliche Bezug zu den Lebensmitteln erhalten bleibt“. Deininger und Haase zeigen anhand konkreter Beispiele die Vorteile der neuen Technologien, skizzieren aber ein düsteres Bild, sollte der eigene Wille durch die Vollautomatisierung abgeschafft werden. Um dem entgegenzuwirken, fordern sie eine klare Regulierung und verstärkte Aufmerksamkeit der politischen Verantwortlichen. Prädikat: erhellend.