Rezension

Die Krise ist ein Stresstest, auch für Food-Trends. Einige werden verstärkt, andere zumindest zeitweise ausgebremst. Hanni Rützler und Wolfgang Reiter haben in ihrem mittlerweile achten Food Report alle Food-Trends im Hinblick auf ihre Auswirkungen und ihre Bedeutung nach der Krise zusammengefasst. Zusätzlich behandeln sie drei Themenschwerpunkte: Gastronomie, Biodiversität und Getränke. Erstere wird durch die wachsende Beliebtheit von Lieferservices grundlegend verändert. Diese bringen als dynamische Plattformen völlig neue Gastrokonzepte hervor, z. B. Geisterküchen. Dabei handelt es sich um Restaurants, in denen nur gekocht wird, wo aber keine Gäste bedient werden. Das hat es zwar bereits vor Corona gegeben, die Position am Markt ist mittlerweile allerdings eine vollkommen andere. Drive-out statt Drive-in lautet nun oft die Devise. Ein umfassendes Kapitel ist der biologischen Vielfalt gewidmet, in dem das Wechselspiel der Monokultur auf unseren Tellern mit der genetischen Erosion in der Landwirtschaft beleuchtet und die Schlüsselrolle der (Spitzen-)Köche aufgezeigt wird. Um „besser trinken, schöner trinken, gesünder trinken“ geht es im letzten Abschnitt. Damit ist vor allem der Trend hin zu alkoholfreien, geschmacklich vielschichtigen Drinks gemeint, der sich u. a. in der Gastronomie bereits durch exquisite Tee- und Saftbegleitungen bemerkbar macht. Kompakt zusammengefasst und mit vielen Best-Practice-Beispielen versehen, zeigt der Report auf, wie sich die Welt der Lebensmittel und Ernährung durch und mit Corona verändert