Rezension

Ob Ressourcenverbrauch oder Klimaerwärmung – ökonomische und ökologische Krisen stellen die Gesellschaft seit Jahren vor große Herausforderungen. Christian Berg, Professor für Nachhaltigkeit an der Technischen Universität Clausthal, zeigt in seinem Buch, dass es bei diesen Themen viele Grauzonen gibt. Er erklärt anschaulich, warum es zu simpel ist, bloß einzelne Probleme bekämpfen zu wollen – etwa durch CO2-Steuern – und dabei Zusammenhänge auszublenden. Globale Krisen sind komplex und müssen laut Berg interdisziplinär gelöst werden. Analytisch und kritisch beleuchtet er die wirtschaftlichen und politischen, aber auch technologischen und kognitiven Barrieren, die aktuell den Wandel zu einer nachhaltigeren Gesellschaft erschweren. Diesen setzt er Handlungsprinzipien entgegen, die auf unterschiedlichen Ebenen helfen sollen, eine nachhaltigere Zukunft zu ermöglichen. Dabei unterscheidet er naturbezogene, persönliche, gesellschafts- und systembezogene Prinzipien. Diese umfassen dabei unter anderem: Vielfalt fördern, Transparenz erhöhen, Kombination von Effizienz, Suffizienz und Konsistenz sowie Genügsamkeit. Berg stellt dabei klar, dass es für komplexe Herausforderungen keine Patentlösung gibt. Vielmehr gilt es Interaktionen zu verstehen, Synergien zu nutzen und Selbst- sowie Solidarverantwortung zu übernehmen. Ein holistischer Ansatz für eine nachhaltigere Welt, zu der jeder seinen Teil beitragen kann.