Rezension

Im Sammelband „Kulinarische Ethnologie“ vereinen Daniel Kofahl und Sebastian Schellhaas Manuskripte aus Veranstaltungen der Arbeitsgruppe Kulinarische Ethnologie der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde und Beiträge renommierter Experten. Das Buch gibt in zwölf Texten Einblicke in das vielschichtige Spektrum der Themenbereiche sowie Ansätze und Forschungsmethoden auf dem Gebiet der Esskulturen. Die einzelnen Beiträge sind in zwei große Blöcke unterteilt. Im ersten sind sieben Fallstudien zusammengefasst, die exemplarisch esskulturelle Phänomene zeigen. Dabei nehmen die jeweiligen Autoren einen mit auf Reisen in die Ernährungsweisen Indiens, Papua-Neuguineas, Japans, des Andenraums und indigenen Kanadas. Auch die Entstehungsgeschichte der modernen, globalisierten Küche wird erläutert. Der zweite Block „Kulinarethnologische Forschungsfelder“ führt in eine Reihe theoretischer Aspekte der Gastrosophie ein. So werden beispielsweise ausführlich die Hintergründe des Kulinarischen Dreiecks von Lévi-Strauss behandelt, in dem es um die Reinzustände von Lebensmitteln als roh, gekocht, oder verfault respektive fermentiert geht. Auch wenn umfangreiche Fußnoten und Quellenangaben das allgemeine Verständnis erleichtern, würde fachfremden Lesern ein Glossar mit dem Vokabular helfen. Dennoch handelt es sich um ein spannendes Buch für all jene, die sich für die kulturwissenschaftliche Erforschung von Ernährung und Gesellschaft interessieren.