Rezension

Croissants sind keine Erfindung der Franzosen, sondern der Wiener. Das behauptet zumindest eine kulinarische Legende und ist für viele vielleicht keine Neuigkeit. Weniger bekannt hingegen ist, woher die Malakofftorte stammt. Sie hat ihren Ursprung in Frankreich und nicht, wie die Bezeichnung fälschlicherweise vermuten lassen würde, in Russland, wo sie fast völlig unbekannt ist. In dem vorliegenden Werk hat Josef Schöchl viele kleine Geschichten zu Speisen von A wie Anis bis Z wie Zuppa pavese, eine Rindsuppe mit Spiegelei-Toast, zusammengetragen. Untermalt werden die Kapitel mit farbigen Abbildungen und passenden Rezepten für schmackhafte Gerichte. Zu der interessanten Geschichte des Currys wird beispielsweise ein Kartoffel-Kürbis-Curry als Kochidee vorgestellt. Die kurzweiligen Erzählungen bringen den Lesenden immer wieder zum Staunen oder zaubern ihm ein Lächeln ins Gesicht. Natürlich darf auch eine Anekdote zum Wiener Schnitzel nicht fehlen: Die Bezeichnung „gold-gelb gebratenes Schnitzel" kommt aus der byzantinischen Zeit, in der es Brauch war, mit Blattgold überzogene Fleischstücke zu servieren. Weil das irgendwann verboten war, fand man Ersatz in der „güldenen" Panade. Weiters erzählt der Autor, dass die Bezeichnung „Hamburger" der Hansestadt Hamburg entspringt. Seefahrer brachten das Rezept aus Russland mit, wo man aus dem zähen Fleisch der Steppenrinder etwas Feines kreieren wollte. Ein sehr unterhaltsames Buch, durch das man sich en passant erfrischendes Smalltalk-Wissen aneignen kann.