Rezension

Konsumenten sehen sich in der Ernährungslandschaft mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Denn längst muss das Essen mehr können, als nur satt zu machen. Es muss gesund sein – für Mensch und Umwelt. Will man beides, können Konflikte entstehen. Oft vermitteln Trends den Anschein, eine Lösung gefunden zu haben – aber so einfach ist es nicht. Das meint auch Umweltjournalist Manfred Kriener. In seinem Buch kritisiert er das fehlende Wissen in der oft emotionalen Debatte um das Essen. Kriener beleuchtet die Rolle des Smartphones in Zeiten von #foodporn, die Produktion von Fleisch und Fisch, geht spitzzüngig mit moralisierenden Extrem-Veganern ins Gericht und bezeichnet den Hype um sogenanntes Superfood als „Angriff der Vitaminbomben“. Beim Thema Bio widerlegt er die oft angenommene Hypothese, dass dieses automatisch besser sei, und er erklärt Zucker zum Grund für die weltweite Zunahme von Übergewicht und Diabetes. Abschließend beleuchtet er die gesundheitsförderliche Dosis von Wein. Dabei klärt er über die Auswirkungen der Klimaveränderungen sowie neue Schädlinge in der Weinproduktion auf. Ein Interview zur Welternährung rundet das Buch ab. Manfred Kriener verfolgt den lobenswerten Ansatz, informieren zu wollen und distanziert sich erfrischend reflektiert vom Ratgeber-Genre. Dennoch verliert er öfter das große Ganze aus den Augen. Fazit: 238 Seiten reichen nicht aus, um derartige Sachverhalte in ihrer Vielschichtigkeit abzubilden.