Rezension

Tagtäglich treffen wir zahlreiche Konsum-Entscheidungen, die sich auch auf unsere Umwelt auswirken. In ihrem ersten Buch erzählt die Bio- und Umweltressourcenmanagerin Cornelia Diesenreiter die Geschichte ihrer Suche nach einem nachhaltigen Lebensstil. Sie beginnt bei den Anfängen ihres Interesses für Nachhaltigkeit und gibt einen Kurzabriss ihrer persönlichen Entwicklung, die sich durch verschiedene Studien, den Versuch eines Lebens im Aussteigercamp und die Gründung ihres eigenen Unternehmens auszeichnet. Dabei wirft sie wiederholt Fragen auf, mit denen sie konfrontiert war, und enttarnt so manch populäre Lösung als zu kurz gedacht. Etwa dass Glasflaschen immer nachhaltiger sind oder Regionalität das Maß aller Dinge ist. Diesenreiter zufolge gibt es fünf Punkte, warum Nachhaltigkeit mittlerweile für viele ein Reizwort ist: Der Begriff ist zu abstrakt; die Tragweite einzelner Handlungen ist kaum abschätzbar; nicht jeder hat die gleichen Möglichkeiten; für wenige hat Nachhaltigkeit immer Priorität; der moralische Zeigefinger eignet sich nicht als Wegweiser. Diesenreiter spricht mit ihrem Versuch, alles richtig machen zu wollen, vielen jungen Menschen aus der Seele. Dennoch zeigt sie, dass Perfektionswahn beim komplexen Thema Nachhaltigkeit nicht zielführend ist. Ihr Credo: Nicht jede Maßnahme ist für jeden geeignet, denn zu großen Verzicht hält niemand auf Dauer durch. Stattdessen umsetzen, was gut machbar ist – ohne auf Genuss und Freude zu vergessen.