Rezension

Wie funktioniert die Abkehr von tierischen Produkten? Und welche Konsequenzen hätte ein veganes Morgen für unsere sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Strukturen? Diesen Fragen widmet sich der Schweizer Futurist und promovierte Betriebswirt Joël Luc Cachelin in seinem aktuellen Buch mit dem Gedankenspiel einer Zeitreise ins Jahr 2045.

Darin bildet ein fiktiver Zukunftskongress die Plattform zur Vorstellung von „Vegania“ – dem Verbund der vier Inselgruppen Chlorella, High Tech Islands, Tenebrio und Zirkula. Diese haben mit der Nutzung von Pflanzen, modernen Technologien, Kreislaufwirtschaft sowie Lebewesen wie Insekten, Muscheln und Quallen die herkömmliche Nutzierhaltung ersetzt. Dem gegenüber steht „Karnivoria“, das sich ebenfalls unabhängig von Nutztieren machen möchte. So stellt Cachelin die gegenwärtige Welt einer utopischen Version gegenüber und wirft einen Rundumblick auf bestehende Konzepte. Abschließend erläutert er persönliche Erkenntnisse und die aktuellen Herausforderungen im Ernährungssystem.

Cachelin verzichtet auf einen moralisierenden Unterton, vielmehr zielt er mit seinem Buch darauf ab, den Lesenden die Angst vor einer Zukunft zu nehmen, in der manche Menschen kein Fleisch, andere weniger Fleisch und wieder andere neues Fleisch essen werden. Auch wenn 240 Seiten nicht ausreichen, um das komplexe Thema in aller Tiefe zu behandeln, so bietet es dennoch facettenreiche Einblicke und regt spielerisch zum Nachdenken an.