Rezension

„Genmais verursacht Krebs“ und „Fast Food löst Depressionen aus“: Solche Meldungen wuchern überall – ob im Internet, in Zeitungen oder im Fernsehen. Denn um Aufmerksamkeit zu erregen, braucht es spektakuläre Schlagzeilen. Falschmeldungen bilden jedoch eine Gefahr: Sie verunsichern, führen zu Angst und Panik. Das Buch erläutert, wie ein spitzfindiger Umgang mit Zahlen desinformieren kann. Anhand zahlreicher Beispiele wird erklärt, wie zwischen sachlicher Information und verdrehten Tatsachen zu unterscheiden ist. Zu den beliebtesten Tricks aus der Welt der Statistik zählen die Autoren das Spiel mit absoluten und relativen Risiken. Sie erklären dabei ausführlich, warum Ergebnisse wie „Diabetesrisiko um 30 % verringert“ nicht zwingend bedeuten, dass von 100 Personen tatsächlich 30 weniger an Diabetes erkranken. Neben Kunstgriffen mit Prozentangaben werden Fehlerquellen und deren Auswirkungen bei Umfragen aufgezeigt. Zudem wird die Aussagekraft von statistischer Signifikanz beleuchtet und das Testen von Null- und Alternativhypothesen erklärt, um empirische Resultate besser verstehen und interpretieren zu können. Ein eigenes Kapitel ist der Korrelation und Kausalität gewidmet, da in vielen Fällen fälschlicherweise aus einem Zusammenhang eine Ursache-Wirkungs-Beziehung geschlossen wird. Jedes der insgesamt fünf beschriebenen Themengebiete ist von anschaulichen Beispielen, gut verständlichen Erklärungen und ergänzender Literatur begleitet. Diese Lektüre demonstriert, dass es wesentlich ist, Aussagen zu hinterfragen, kritisch zu denken und nicht alles für bare Münze zu nehmen. Es ist zweifellos ein guter Wegbegleiter, um den Datendschungel in der Tages- und Fachpresse zu bewältigen.