Rezension

Unter den fünf Sinnen Riechen, Schmecken, Sehen, Hören und Fühlen wird der Geruchssinn oftmals besonders unterschätzt. Potenzielle Gründe gibt es dafür viele. Bereits nach kurzer Zeit in einer neuen Umgebung sind wir „geruchsblind“ und obendrein fehlt es an einem eigenen Vokabular. Dabei hat das Riechen einen weitaus größeren Einfluss auf unsere Emotionen und unser Verhalten als uns bewusst ist. Der Neurowissenschaftler und Geruchsforscher Johannes Frasnelli erklärt in seinem ersten Buch, warum man besser riecht, als man denkt, und welche Erkenntnisse aus der jüngeren und älteren Geruchsforschung vorliegen. Er erklärt unter anderem, warum man jemanden im wahrsten Sinne des Wortes gut riechen kann, wie Riechtraining auf das Gehirn wirkt, wie Ängste und Depressionen das Riechvermögen verändern und was der Verlust des Geruchssinns mit Alzheimer zu tun haben könnte. Frasnelli erklärt Begriffe, wie etwa den „Proust-Effekt“, anschaulich und leicht verständlich und schmückt die Fakten zwischendurch unterhaltsam mit kleinen Anekdoten aus. Zu den zitierten Studien gibt es zwar keine Quellenangaben, aber für Einsteiger ist dieses Buch gut geeignet.