NEU Aufgedeckt. Gerüchteküche und Ernährungsmythen
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Rund 440 000 Österreicherinnen und Österreicher haben laut Österreichischem Diabetesbericht 2017 einen ärztlich diagnostizierten Diabetes (ca. 6 %). Jeder dritte Diabetiker weiß jedoch nichts von seiner Stoffwechselerkrankung und ist dementsprechend nicht in Behandlung. Die Dunkelziffer liegt bei 150 000 – 295 000 Personen (2 - 4 %). Bis zum Jahr 2030 werden wahrscheinlich 1 Mio. Diabetiker in Österreich leben.
Personen mit Diabetes haben hohe Blutzuckerspiegel, entweder weil der Körper zu wenig oder kein Insulin bildet oder das Insulin nicht ausreichend nützen kann, um den Zucker aus dem Blutkreislauf in das Gewebe aufzunehmen. Dies bedeutet ein besonders hohes Risiko für Spätschäden wie Herz-Kreislauferkrankungen, aber auch für Blindheit, Nierenversagen und Amputationen von Gliedmaßen. Jedes Jahr werden in Österreich rund 3000 Amputationen an Patienten mit Diabetes mellitus durchgeführt. Zudem gibt es jedes Jahr in Österreich 300 neue Dialysepatienten und 200 neu erblindete Patienten. Die Gesamtkosten, die Diabeteserkrankungen verursachen, betragen in Österreich rund 3 Mrd. Euro, wobei der Großteil davon durch Spätkomplikationen anfällt.
Wissenswert
Die Auswirkungen von Diabetes sind vielfältig und manchmal weitreichender, als im ersten Moment gedacht. So gibt es etwa einen Zusammenhang mit sexuellen Funktionsstörungen oder Parodontitis.
Prädiabetes | Typ-1-Diabetes | Typ-2-Diabetes | Gestationsdiabetes |
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Vorstufe des Diabetes. Der Nüchternblutzuckerspiegel ist bereits erhöht, oder die Glukosetoleranz gestört, aber die Krankheit hat sich noch nicht manifestiert. Eine Änderung der Ess- und Bewegungsgewohnheiten ist nötig, um eine Erkrankung zu vermeiden. | Absoluter Insulinmangel durch Autoimmunreaktion, Erkrankung oder Verlust der Bauchspeicheldrüse. Tritt plötzlich auf und ist bis dato unheilbar. Betrifft meist Kinder und Jugendliche, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten (Latent Autoimmune Diabetes in Adults, LADA). Ohne Insulin stirbt der Betroffene, deshalb muss es gespritzt werden. Risikofaktoren: Familiengeschichte von Diabetes, Genetik, Infektionen und andere Umwelteinflüsse | Kombination aus verminderter Insulinwirkung (Insulinresistenz) und relativem Insulinmangel. Kann unbemerkt und ohne Diagnose jahrelang bestehen. Zur Behandlung reicht häufig eine Änderung der Ess- und Bewegungsgewohnheiten; manchmal sind Medikamente nötig. Risikofaktoren: Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Bewegungsmangel, Mangelernährung, Familiengeschichte von Diabetes, Genetik, Gestationsdiabetes, hohes Alter | Glukosetoleranzstörung, die während der Schwangerschaft erstmals auftritt. Kann zu ernsthaftem Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind werden. Erhöht das Risiko für Mutter und Kind später an Typ-2-Diabetes zu erkranken. |
Es gibt noch weitere Diabetes-Typen, die auf Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder genetische Defekte zurückzuführen sind. Dazu zählt unter anderem auch der Maturity Onset Diabetes of the Young (MODY), der meist im frühen Erwachsenenalter bei Normalgewichtigen auftritt. Es sind also nicht alle Diabetiker übergewichtig.
Der Großteil der Erkrankten, über 90 %, hat jedoch Typ 2-Diabetes. Zusätzlich haben laut International Diabetes Federation (IDF) etwa 541 Mio. (10,6 %) eine gestörte Glukosetoleranz, das heißt, sie haben bereits ein sehr hohes Risiko, an Diabetes zu erkranken. Rund um den Globus hat sich die Zahl der Menschen mit Diabetes in den letzten 20 Jahren verdoppelt.
Die International Diabetes Federation schätzt im aktuellen IDF Diabetes Atlas aus 2021:
Für 2045 schätzt die IDF, dass
Obwohl Diabetes ein weltweites Problem ist, leben 3 von 4 Diabetiker in Ländern mit niedrigem bzw. mittlerem Einkommen. Begründet wird dies neben hohen Bevölkerungszahlen und der Verwestlichung des Lebensstils auch mit der Zugehörigkeit zu ethnischen Gruppen mit höherem Diabetesrisiko.
Literatur
Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz: Österreichischer Diabetesbericht 2017. Wien (2017).
International Diabetes Federation: IDF Diabetes Atlas - 10th Edition 2021. Internet: www.diabetesatlas.org (Zugriff: 02.11.2023).
Österreichische Diabetes Gesellschaft: Diabetes betrifft uns alle. www.oedg.at (Zugriff: 02.11.2023).
Österreichische Diabetes Gesellschaft: Face Diabetes – Zahlen und Fakten zu Diabetes mellitus. www.facediabetes.at (Zugriff: 02.11.2023).
Pressemeldung des Hauptverbandes der österr. Sozialversicherungsträger. Zeitbombe Zuckerkrankheit: Neuer Ratgeber für Betroffene und Angehörige. Vom 12.11.2015.
Pressemeldung der Österreichischen Diabetes Gesellschaft: Problemzone Fuß. Vom 15.07.2019.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.