
NEU Aufgedeckt. Gerüchteküche und Ernährungsmythen
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Vielleicht kennen Sie das: Eine Obstschüssel mit Äpfeln, Bananen und Trauben sieht köstlich aus. Doch im Handumdrehen färben sich die Bananen braun und Weintrauben beginnen, matschig zu werden. Schuld daran sind die Äpfel. Denn sie enthalten große Mengen Ethen (früher auch Ethylen genannt), ein Reifegas, das empfindliches Obst und Gemüse schneller reifen und verderben lässt. Ethen kommt nicht nur in Äpfeln vor, sondern auch in Birnen, Marillen und Pfirsichen. Deshalb ist es ratsam, ethenreiche Früchte getrennt von anderen Obst- und Gemüsesorten zu lagern. Außer man möchte harte Kiwis und grüne Bananen schneller nachreifen lassen.
Für den Frische- und Qualitätserhalt spielt insbesondere die Temperatur eine wichtige Rolle. Je wärmer es ist, umso schneller verderben empfindliche Lebensmittel wie Frischfleisch, Eier, Milch und Milchprodukte sowie einzelne Gemüse- und Obstsorten. Daher ist der Kühlschrank in den meisten Haushalten der wichtigste Aufbewahrungsort für schnellverderbliche Nahrungsmittel.
Wissenswert
Verschiedene Lebensmittel immer getrennt aufbewahren, sonst können sich z. B. Zwiebel- und Fischgeruch auf andere Speisen übertragen.
Doch nicht alle Früchte und Gemüsesorten vertragen die Kälte. Paprika bekommt nach ein paar Tagen im Kühlschrank glasig-wässrige Stellen, die Salatgurke wird runzelig und trocknet aus. Ebenso wie alle Zitrusfrüchte, reagieren z. B. Auberginen, Zucchini, Mangos oder Bananen mit Kälteschäden auf kühle Temperaturen.
Lesen Sie, welches Obst und Gemüse in den Kühlschrank gehört und wie die unterschiedlichen Bereiche im Kühlschrank für verschiedene Lebensmittel am besten genutzt werden.
Gemüse und Obst sollte nach dem Einkauf rasch verbraucht werden, da der Nährstoffverlust ein Wettlauf gegen die Zeit ist. Neben der Lagertemperatur nimmt auch die Luftfeuchte eine Schlüsselposition für den Frischeerhalt ein. Im Kühlschrank ist die Luftfeuchtigkeit gering, was zu einem rascheren Austrocknen der gelagerten Lebensmittel führt. Zudem geht dadurch ein Großteil des Genusswertes und Vitamingehaltes verloren. Insbesondere Vitamin C ist gegenüber Lagereinflüssen sehr labil. Die kühle und trockene Aufbewahrung beispielsweise von Häuptelsalat führt schon nach zwei Tagen zum Verwelken der Salatblätter sowie Vitamin-C-Verlusten bis zu 50 % und mehr. Auch Folat wird bei ungünstiger Lagerung rasch abgebaut. Karfiol oder Rotkraut gehen innerhalb von drei Tagen ca. 50-70 % des enthaltenen Mikronährstoffes verloren. Damit kälteliebendes Obst und Gemüse knackig und vitaminreich bleibt, sollte es in luftdurchlässigen Folienbeuteln eingekühlt werden, um den Feuchtigkeitsverlust zu mindern und Schimmelbildung zu vermeiden.
Wissenswert
Schält und zerkleinert man das Gemüse oder Obst, geht durch Oxidation mit Sauerstoff Vitamin C verloren. Apfelspalten werden dadurch schnell braun und Paprikastreifen trocknen am Rand aus. Deshalb sollte man Früchte und Gemüse erst kurz vor der Zubereitung oder dem Verzehr zerteilen.
Tipps für die Lagerung von Obst und Gemüse:
Trockene Lebensmittel wie Mehl, Hülsenfrüchte, Teigwaren, getrocknete Kräuter oder Müsli lagern meist in Küchen- oder Vorratsschränken. Der Inhalt angebrochener Packungen sollte in luftdichte Behältnisse aus Glas oder Plastik umgefüllt und mit dem jeweiligen Mindesthaltbarkeitsdatum versehen werden. Kästen über oder neben dem Herd sind keine idealen Plätze für z. B. Nudeln oder Grieß, da durch das Kochen Dampf aufsteigt. Um Küchenschädlingen, Fäulnis oder Schimmel vorzubeugen, hilft eine regelmäßige Kontrolle der Vorräte auf Befall von Schädlingen und regelmäßiges Putzen der Schränke. Brot, Semmerl oder Grahamweckerl halten am besten bei Zimmertemperatur in der Brotdose oder in Plastiksackerln.
Wissenswert
Überschüssiges Brot lässt sich portionsweise einfrieren und bei Bedarf im Ofen frisch aufbacken. Auch Weckerl vom Vortag können mit Wasser besprenkelt nochmals resch aufgetoastet werden. Weißbrot kann zur Bindung von Cremesuppen, für Scheiterhaufen oder als Semmelknödelbrot verwendet werden.
Ebenso wie Kraut, Karotten, Zwiebel oder Petersilwurzeln fühlen sich auch Kartoffeln in dunkler Umgebung bei Temperaturen zwischen vier und acht Grad wohl. Wenn kein kühler Keller als Lagerplatz verfügbar ist, sollten diese Gemüsesorten dunkel in einem Korb oder Jutesack bei Zimmertemperatur (z. B. in der Abstellkammer) gelagert werden. Späte Kartoffelsorten (im Herbst geerntet) kann man mehrere Monate bevorraten, frühe Sorten wie die „Heurigen" halten sich nur ca. zwei Wochen. Müssen Obst und Gemüse länger gelagert werden, bietet das Einfrieren eine gute Möglichkeit um den Nährstoffverlust zwischenzeitlich zu stoppen. Zudem bietet sich Tiefkühlgemüse und -obst aus dem Supermarkt an. Es enthält einen Großteil der ursprünglich enthaltenen Mikronährstoffe.
Wissenswert
Pflanzliche Öle bewahrt man am besten in kleinen Portionen auf, die innerhalb weniger Wochen aufgebraucht werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob das flüssige Gold im kühlen Dunklen oder bei Zimmertemperatur im Küchenregal lagert.
Die Verpackung schützt das Lebensmittel vor Verderb. Ist diese nur minimal beschädigt, können Bakterien eindringen und das Lebensmittel verderben. Besonders bei Fleisch, Fisch und Milchprodukten sollte man daher überprüfen, ob die Verpackung kleine Risse aufweist.
Frische-Test:
Gekühlte und tiefgefrorene Produkte sollten erst kurz vor dem Nachhausekommen eingekauft werden, damit sie möglichst schnell wieder im Kühlen landen. Im Sommer empfiehlt sich eine Kühlbox oder eine Kühltasche für den Transport. Zuhause angelangt, sollten die Lebensmittel so schnell wie möglich eingelagert werden. Denn wenn tiefgekühlte Lebensmittel auftauen, können sich schädliche Bakterien schneller vermehren. Bei der Aufbewahrung von Lebensmittel im Gefrierfach oder in der Gefriertruhe sollten folgende Punkte beachtet werden:
Gefrierleistung | Temperatur | Lagerdauer |
---|---|---|
* | Ca. -6 C° | Produkte sind ca. eine Woche lagerfähig |
** | Ca. -12 C° | Lebensmittel halten sich bis zu drei Wochen |
*** und **** | Ca -18 C° | Nahrungsmittel sind mehrere Monate haltbar |
Nicht alle frischen Lebensmittel können innerhalb weniger Tage verzehrt oder verkocht werden. Daher ist die richtige Lagerung der Ware wichtig, damit ihre Inhaltsstoffe (z. B. Vitamine) länger erhalten bleiben und Nahrungsmittel nicht rasch verderben. Wer seinen Einkauf plant und richtig lagert, minimiert nicht nur den Müllberg: Pro Jahr kann jeder Haushalt ca. 300 Euro sparen, wenn er einige Tipps in die Praxis umsetzt.
Literatur
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Brot: Lagerung – Brot richtig lagern. www.bzfe.de (Zugriff: 01.06.2022).
Rapp H: Lebensmittel richtig lagern – Wie lagern Lebensmittel am besten? www.bzfe.de (Zugriff: 01.06.2022).
Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE): Einkauf, Transport und Lagerung von Lebensmitteln – aktualisierte Fassung. Bern (2016).
Verbraucherzentrale: Lebensmittel sicher einkaufen und lagern. (Zugriff: 01.06.2022).
Weiß C: Nährstoffveränderungen bei der Lagerung, Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln. Ernährung aktuell 7: B25-B28 (2012).
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.
Autor(en): Bisovsky S, Unterberger
Verlag: Österreichischer Agrarverlag
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-7040-2350-6.