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Food Literacy: ein Schlüssel zu gesunder & nachhaltiger Lebensweise
Für nachhaltige Kaufentscheidungen und einen gesunden Lebensstil braucht es entsprechendes Wissen und Kompetenzen. Aktuelle Studien belegen jedoch, dass es an der sogenannten Food Literacy häufig mangelt. Darauf macht das forum. ernährung heute (f.eh) anlässlich des Weltbildungstags am 8. September aufmerksam. Das f.eh fordert eine umfassende Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen, die die entsprechenden Inhalte vermittelt. „Ernährungsbildung baut alltagsrelevante Kompetenzen auf und hat zum Ziel, Menschen zu einer eigenständigen und selbstbestimmten Lebensführung zu befähigen, indem sie dazu beiträgt, eine mündige – also eine reflektiert, urteilsfähig und eigenverantwortlich handelnde – Persönlichkeit zu entwickeln. Sie fördert außerdem differenziertes Denken, Ambiguitätstoleranz und Allgemeinbildung. Fähigkeiten, die in einer globalisierten, vernetzten und komplexen Welt mehr denn je gebraucht werden“, so Marlies Gruber, Geschäftsführerin des f.eh. Daher hat das f.eh den Runden Tisch „Zukunft Ernährungsbildung“ ins Leben gerufen, der Empfehlungen für eine zukunftsfähige Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen formuliert hat.
Der Weltbildungs- bzw. -alphabetisierungstag soll grundsätzlich auf die Problematik des Analphabetismus weltweit hinweisen. Er wurde von der UNESCO im Anschluss an die Weltkonferenz zur Beseitigung des Analphabetismus im September 1965 ins Leben gerufen. Seitdem steht jedoch nicht nur die Alphabetisierung, sondern auch eine umfassende Allgemeinbildung im Fokus des World Literacy Days.
Expertenempfehlungen für gesunden Lebensstil
Teil dessen ist eine umfassende Ernährungs- und Verbraucherbildung, die Wissen und Kompetenzen über die Ernährung und einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil vermittelt. Seit den 1990er-Jahren ging ihre Bedeutung in Österreichs Lehrplänen jedoch sukzessive zurück. Gleichzeitig steigen die Lebensmittelverschwendung sowie die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas an. Im Zuge von sechs Runden Tischen hat das f.eh daher gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus 13 Organisationen Empfehlungen formuliert, die an die österreichische Politik adressiert werden. Sie zielen auf eine schulische Ernährungs- und Verbraucherbildung ab, damit Kinder möglichst früh grundlegende Kenntnisse und Ernährungskompetenz aufbauen. Sie können so aktuellen und zukünftigen gesundheitlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen besser gerecht werden.
„Durch eine Verankerung der Ernährungs- und Verbraucherbildung im Lehrplan von der Primarstufe bis zum Ende der Sekundarstufe I – also in der Volksschule, der AHS-Unterstufe und Mittelschule – wird der Grundstein für unser gemeinsames Ziel gelegt: Konsumenten, die aufgrund ihres Wissens und ihrer Kompetenzen selbstbestimmt verantwortungsbewusste Kauf-, Ess- und Lebensstilentscheidungen treffen können“, so Marlies Gruber. „So werden alle Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der Pflichtschule erreicht, auch jene, die nicht das Glück haben, in einer Familie aufzuwachsen, in der Ernährung einen hohen Stellenwert hat. Gleichzeitig können die Kinder die Inhalte zuhause an Familienmitglieder weitergeben, ähnlich wie wir das beim Recycling erlebt haben. Damit der Unterricht möglichst praxisnah gestaltet werden kann, empfehlen wir zudem die Ausstattung der Schulen mit Küchen und Gärten sowie Exkursionen zu Bauernhöfen oder Betrieben der Lebensmittelverarbeitung, um den Kindern einen realitätsnahen Bezug zu Nahrungsmitteln zu ermöglichen.“
Studie offenbart Wissenslücken
Dass es in Österreich Maßnahmen bei der Ernährungs- und Verbraucherbildung braucht, offenbart u. a. die Studie „What Do People Know about Food, Nutrition and Health? – General Nutrition Knowledge in the Austrian Population” aus dem Jahr 2022. Demnach korreliert Wissen über Ernährungsempfehlungen, Lebensmittel, Inhaltsstoffe und deren Zusammenhang mit der Gesundheit sehr stark mit Alter und Bildungsniveau. Auch Frauen schneiden besser ab als Männer. Die Studie belegt aber vor allem eins: Es braucht in allen Gesellschaftsschichten eine stärkere Fokussierung auf Ernährungs- und Verbraucherbildung. Denn nur knapp mehr als ein Fünftel (21,1 %) der Befragten wusste, dass Experten fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag empfehlen. Weniger als ein Drittel (29 %) identifizierte Fett richtig als den kalorienreichsten Hauptnährstoff, 41,1 % nannten fälschlicherweise Zucker. Den möglichen Zusammenhang von Salzkonsum und Bluthochdruck kannten nur etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer.
Die Empfehlungen des Runden Tischs „Zukunft Ernährungsbildung“ sind HIER auf der Website des f.eh abrufbar.