Rezension

Wenn Essen zum Problem wird, stecken oft unterschiedliche Motive dahinter. Der Wunsch nach Kontrolle, Einfluss und Aufmerksamkeit oder die Suche nach Grenzerfahrungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Essstörungen sind nicht nur die häufigsten psychosomatischen Erkrankungen junger Frauen, auch immer mehr junge Männer, insbesondere Sportler, sind betroffen.

Die Autoren beleuchten Hintergründe und Stationen auf dem Weg zur Essstörung und führen Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung eines essgestörten Verhaltens an. Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, sozialer Rückzug oder gesteigertes Leistungsstreben können dabei erste Anzeichen sein.
Von „Craving" über „Night-Eating-Syndrom" bis zu den beiden Formen der Ess-Brech-Sucht werden verschiedene Arten der Essstörung sowie typische Kennzeichen erläutert. Der Magersucht (Anorexia nervosa) und der Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) ist ein eigenes Kapitel gewidmet. „Was bin ich nach der Magersucht?" - der Krankheitsgewinn ist auch bei der Therapie von Essstörungen ein ernstzunehmender Einflussfaktor. Der Ratgeber zeigt Strategien, wie man Essstörungen möglichst verhindert und wie man sich bei Verdacht auf  eine Essstörung verhält. Ernährungsmanagement und Psychotherapie, die beiden Säulen der Therapie, werden neben dem Einsatz von Medikamenten diskutiert.

Beratungsstellen und Kontaktadressen bieten Hilfe für Betroffene in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Durchgehende Illustrationen lockern auf und bringen wichtige Aussagen auf den Punkt. Betroffene und Interessierte erhalten einen Einblick in das komplexe Thema Essstörungen. Der Ratgeber verdeutlicht, dass zu viel ungesund ist und versucht gleichzeitig die Angst vor dem Essen zu nehmen.