Rezension

Christliche Traditionen und Feste sind in unseren Breiten fixer Bestandteil des Kalenderjahres. Genau diesem Themenkreis widmet sich die Theologin Christa Spilling-Nöker in ihrem Kochbuch „Himmlische Küche". Die Autorin liefert Hintergründe und Geschichten zu christlichen Hochfesten, beleuchtet deren kulinarische Seite und gibt althergebrachte Rezeptideen an die Lesenden weiter. Altes wird neu entdeckt, beliebte Speisen werden modern interpretiert und belebt. Der Rezeptteil enthält beispielsweise überlieferte historische Rezepte, die bis auf das Mittelalter zurückgehen: Bethmännchen, Christstollen, Martinigans, Osterlamm oder Dreikönigskuchen. Modernes kommt von der Luxemburger Köchin Lea Linster: Zwölf jahreszeitlich abgestimmte Gerichte führen kulinarisch durch das Kirchenjahr. Den Rezepten fehlt aber der gewisse Pfiff, durch den sie sich von anderen abheben könnten. So falllen die Anleitungen für Sonntagsbraten, Seeteufel oder Lammcarré eher konventionell aus. Dass die Rezepte in Ich-Form erläutert werden, ist zudem etwas gewöhnungsbedürftig.

Das „Himmlische" Buch ist aufwendig, liebevoll und festlich gestaltet. Geschmackvolle Fotos und Textauszüge u. a. von Theodor Storm, Anselm Grün oder Peter Rossegger verleihen dem hochwertigen Band einen festlichen Charakter. Das Werk eignet sich für jene, die nicht nur nach Rezepten blättern möchten, sondern sich zusätzlich historischen Kurzgeschichten und Anekdoten, passend zum jeweiligen Fest, widmen möchten.