Rezension

Ob Hitzeperioden, Allergiephasen oder Insektenplagen: In ihrem Buch werfen die Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann und die Wissenschaftsjournalistin Katja Trippel Licht auf existierende und dennoch oft missachtete Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit. So widmen sie sich dem Thema Hitzestress samt seinen Folgen auf Menschen aller Altersklassen sowie der Frage, wie die Erderwärmung die Blütezeiten allergener Pflanzen und deren Pollen verändert. Sie erläutern Zusammenhänge der Klimaveränderung und zunehmenden Wetterextreme mit dem Auftreten von Krankheitserregern und -überträgern, etwa Viren, Bakterien und Parasiten. Die psychischen Folgen des Wissens um den Klimawandel werden ebenso beleuchtet wie die mentalen Verarbeitungsmechanismen von Umweltkatastrophen. Zwischendurch lockern Experteninterviews die Kapitel auf. Querverweise fördern vernetztes Denken. Abschließend gibt es eine Liste mit Tipps für den Alltag. Dabei geht es etwa um die passende Kleidung für heiße Tage, Erkennungsmerkmale einer Hitze-Erkrankung oder den Schutz vor Mücken und Co. Das Ziel: Klimaresilienz aufbauen. Das Buch greift ein ernstes Thema auf, dem momentan noch verhältnismäßig wenig Raum in der politischen Diskussion zuteil wird. Die Kernaussage, dass es nur gesunde Menschen geben kann, wenn die Erde gesund ist, erscheint dabei gleichermaßen eingängig wie wenig neu. Dennoch zeigen die Autorinnen auch einige Zusammenhänge auf, die so manchen Lesenden neu sein könnten.