Dinner-Cancelling
Natürlich, wer das Abendessen ersatzlos streicht, spart Kalorien. Das ist eine einfache Rechnung. Allerdings treten dabei in der Praxis Probleme auf. Etwa spätabendliche oder nächtliche Heißhungerattacken, die die Kalorieneinsparung wieder zunichtemachen. Andere essen noch kurz vor der „Deadline“ eine üppige Mahlzeit, um abends gut über die Runden zu kommen und bringen sich auf diese Weise um die Kalorieneinsparung.
Wissenschaftlich gesehen gibt es keine Belege dafür, dass sich das, was man abends isst, besonders effizient um die Hüften legt. In einer Studie stellten die Autoren beispielsweise fest, dass es im Beobachtungszeitraum von zehn Jahren keinen Zusammenhang zwischen der Menge an Nahrung, die nach 17 Uhr gegessen wurde und einer möglichen Gewichtsveränderung gab. Zum selben Ergebnis kommen auch andere Autoren und beobachten zusätzlich, dass Personen, die mittags besonders viel oder zum Frühstück nichts oder besonders wenig aßen, eher übergewichtig waren. Eine Studie an Rhesus-Affen kam ebenfalls zum Ergebnis, dass die nächtlich zugeführte Kalorienmenge das Körpergewicht nicht übermäßig beeinflusste. Essen am Abend macht also nicht per se dick.
Als Faustregel gilt lediglich, dass die letzte Mahlzeit etwa zwei bis drei Stunden vor dem Zu-Bett-Gehen genossen werden sollte, damit die Schlafqualität nicht unter einem übermäßig gefüllten Magen leidet. Welche Uhrzeit dies ist, hängt aber letztlich von der individuellen Schlafenszeit ab.
PLUS
- keine
MINUS
- Gefahr von nächtlichen Heißhungerattacken
- soziale Beeinträchtigung, etwa bei abendlichen Einladungen oder am Familientisch
Literatur
Kant AK et al.: Evening eating and subsequent long-term weight change in a national cohort. International Journal of Obesity 21(5): S. 407–412 (1997).
Sullivan EL et al.: Evidence in female rhesus monkeys (Macaca mulatta) that nighttime caloric intake is not associated with weight gain. Obesity Research 13(12): S. 2072–2080 (2005)
Fricker J et al.: Circadian rhythm of energy intake and corpulence status in adults. International Journal of Obesity 14(5): S. 387–393 (1990).