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Kampagne gegen Food Waste: Lebensmittel smart kaufen und lagern
Unter dem Titel „Lebensmittel sind wertvoll“ lanciert das forum. ernährung heute (f.eh) eine Kampagne gegen Food Waste. Über die Frage, wo die meisten Lebensmittelabfälle anfallen, werden die Passantinnen und Passanten angesprochen und zum Nachdenken animiert. Der Bildungscluster „Dialog mit der Gesellschaft“ führt die Kampagne mit Unterstützung von Bund, Ländern und Europäischer Union durch. Weitere Projektpartner sind das Ökosoziale Forum, die Bäuerinnen Österreich, die AGES, das Forschungsinstitut für biologischen Landbau, die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik sowie das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft. Die Kampagne ist von 15.- bis 23. Jänner auf den ÖBB-Citylights und eine Woche später über Infoscreen zu sehen. Freecards erhöhen ab 22. Jänner die Reichweite.
Die Projektpartner wollen dafür sensibilisieren, dass im Schnitt in jedem Haushalt in Österreich pro Jahr 400 Euro in Form von weggeworfenen Lebensmitteln im Müll landen. Insbesondere genussfähiges Brot und Gebäck sowie Obst und Gemüse bilden einen Großteil der Abfälle. Die privaten Haushalte sind damit laut Zahlen des Klimaschutz-Ministeriums für über 60 Prozent aller Lebensmittelabfälle verantwortlich. Sie sind also eine wesentliche Stellschraube zur Reduktion von Food Waste und zur Transformation hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem, denn jedes weggeworfene Lebensmittel bedeutet Ressourcenverschwendung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das umfasst die landwirtschaftliche Herstellung, die Verarbeitung, den Transport, den Verkauf und die Zubereitung bis hin zur Entsorgung.
Aber wie können Konsumentinnen und Konsumenten beim Einkauf oder bei der Lagerung eine Verschwendung von Lebensmitteln verhindern? Großes Potenzial liegt bei den am meisten weggeworfenen Produkten. Das sind Brot und Gebäck sowie Obst und Gemüse. Gemeinsam machen sie etwa 55 % der Lebensmittelabfälle in Österreich aus. „Bei der Lagerung von Obst und Gemüse kann man darauf achten, ethenreiche Früchte wie Äpfel, Birnen, Bananen und Tomaten getrennt von anderen Früchten zu lagern, da diese sonst schneller reifen und verderben“ sagt Marlies Gruber, Geschäftsführerin des f.eh. Das Gemüsefach des Kühlschranks bietet zudem für einige Früchte den optimalen Lagerplatz an. Blattgemüse, Brokkoli, Salate und Beerenobst sind dort beispielsweise gut aufgehoben. Andere wiederum vertragen die Kälte nicht, wie Paprika, Tomaten und Kartoffeln. Sie sind ebenso kälteempfindlich wie Äpfel oder Südfrüchte und reagieren auf zu niedrige Temperaturen mit inneren und äußeren Verbräunungen, entwickeln einen Fremdgeschmack und reifen nicht mehr nach.
„Auch die Verpackung erfüllt einen wichtigen Zweck: Sie schützt das Lebensmittel und sorgt für eine längere Haltbarkeit. Ob es ressourcenschonender ist, beim Einkauf unverpackte Ware, kleine oder große Packungseinheiten zu wählen, hängt daher in erster Linie vom eigenen Konsummuster ab. Wenn ich mir nicht sicher bin, ein Produkt innerhalb der nächsten Tage auch wirklich zu essen, ist die länger haltbare Variante die umweltschonendere“, so Marlies Gruber.
Der etwas andere, smarte Jahresvorsatz
Jede und jeder kann dazu beitragen, Food Waste zu reduzieren und das Ernährungssystem nachhaltiger zu gestalten. Das f.eh will daher zu einem etwas anderen, aber smarten Jahresvorsatz animieren: „Überlegt Einkaufen und lagern, kreativ verwerten und weniger verschwenden – das schont die Umwelt und das eigene Haushaltsbudget. Damit lässt sich nachhaltiger Genuss fördern“, sagt Marlies Gruber.
Wichtige Voraussetzungen, um den Abfallberg an Lebensmitteln zu verkleinern, ist zudem, das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) richtig zu verstehen. Das MHD beschreibt den Zeitpunkt, bis zu dem ein ungeöffnetes Lebensmittel bei angemessener Lagerung seine produkttypischen Eigenschaften behält. Genauer gesagt: wie lange Geschmack, Geruch, Konsistenz, Farbe und Nährwerte im Vergleich zu dem Tag, an dem es abgepackt wurde, unverändert bleiben. Produkte mit einem MHD sind oftmals noch einige Tage bis Wochen danach genießbar. Ist das MHD überschritten, liegt es an einem selbst zu prüfen, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. Riecht beispielweise das mehrere Tage überfällige Joghurt nach dem Öffnen noch gut, sieht optisch unverändert aus und weist auch beim Kosten keinen unüblichen Geschmack auf, so muss es nicht entsorgt werden. Weisen Lebensmittel allerdings einen untypischen Geruch, veränderte Farbe und Konsistenz oder gar Schimmel auf, sind sie nicht mehr zu verzehren.
Schnell verderbliche Waren wie Geflügel, Fisch, Fleisch, Faschiertes oder Rohmilch tragen ein Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis“) anstatt eines Mindesthaltbarkeitsdatums. Wurde dieses überschritten, eignen sich die Produkte nicht mehr zum Verzehr.
Die Videos der Kampagne können auf dem Youtube-Kanal des f.eh angesehen werden. Auf der Website sind zudem ein Schwerpunkt über nachhaltigen Konsum und ein Quiz eingerichtet.