f.eh im Dialog

Reden wir über Palmöl

Die ökologischen und sozialen Folgen der Palmölwirtschaft sind massiv. Initiativen sind mehr denn je gefragt. Daher lud das forum. ernährung heute am 19. April zum 5. f.eh-Dialog „Reden wir über Palmöl“ in Wien. Der Einladung folgten rund 70 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Konsumentenschutz, Handel, Landwirtschaft, Ernährungswissenschaft und Medien. Die geladenen Expertinnen und Experten beleuchteten Palmöl aus unterschiedlichen Perspektiven. Erste Erkenntnis am Ende des Tages: Palmöl ist ein hochkomplexes Thema. Zweite Erkenntnis: Kein Palmöl ist auch keine Lösung. Palmöl hat im Vergleich zu anderen Pflanzenölen eine höhere Flächeneffizienz und ist aus technologischer Sicht oft schwer zu ersetzen, bestätigte Regine Schönlechner. Es trägt zur Vermeidung von Transfettsäuren in Lebensmitteln bei und ist ernährungsphysiologisch anderen festen Fetten überlegen. Ingrid Kiefer berichtete von abnehmenden Kontaminanten in Palmöl, was auf Verbesserungen im Verarbeitungsprozess hinweist. Helene Glatter-Götz verwies auf bewussten Lebensmittelkonsum und die Beachtung von Nachhaltigkeitszertifizierungen wie Bio oder RSPO beim Kauf von Palmölprodukten. Ein Verbot von Palmöl würde lediglich zu einer Verlagerung des Konsums nach Asien führen und das europäische Engagement für eine nachhaltigere Produktion schwächen. Stattdessen sollten sich Importländer für die Weiterentwicklung und Einhaltung von Mindeststandards einsetzen. Man war sich einig: Es braucht eine sachliche Diskussion und die Zusammenarbeit von allen Playern entlang der Wertschöpfungskette.