03.04.2023

F. X. Mayr-Kur

Die F. X. Mayr-Kur, benannt nach dem österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr (1875–1965) soll zur Gesundheitsförderung und „Entschlackung“ dienen. Sie beruht auf den vier „S“: Schonung, Säuberung, sowie Schulung des Verdauungsapparates und Substitution von Vitalstoffen. Eine leicht verdauliche und monotone Ernährung soll dem Körper nach einiger Zeit die vollständige Verdauung einer naturbelassenen Kost ermöglichen. Zudem soll gründliches Kauen und achtsames Essen trainiert werden. Begleitende Bauchmassagen sollen darüber hinaus die „Entschlackung“ unterstützen, vergleichbar einer Lymphdrainage.

 

Milch und Semmeln

Die klassische F. X. Mayr-Kur besteht morgens und mittags aus je einer altbackenen Semmel und 0,25 L Milch. Jeder Bissen der Semmel muss mindestens 40 Mal gekaut werden, dann nimmt man einen Löffel Milch dazu, vermischt es und schluckt. Dieses Konzept wurde mittlerweile weiterentwickelt, so dass je nach körperlichem Zustand auch mehrere Lebensmittel erlaubt sind. Ergänzende Vitamin- und Mineralstoffsupplemente oder Basenpulver sind ebenfalls Teil der Behandlung. Durch die morgendliche Einnahme von Bittersalzen soll der Darm „gereinigt“, der Gallenfluss angeregt, die Leber entgiftet, die Darmperistaltik forciert und der Darm von alten Stuhlresten und „giftigen Stoffwechselprodukten“ gereinigt werden. Bei Verstopfung werden Einläufe empfohlen.

Fazit

Ein Pluspunkt dieser Kur ist, dass bewusstes Essen und gründliches Kauen erlernt werden. Für gesundheitsförderliche Effekte der Kur fehlen jedoch wissenschaftliche Belege. Auch für eine nachhaltige Gewichtsabnahme ist sie wenig geeignet, da kein Fokus auf eine bewusste Ernährungsumstellung gelegt wird. Es droht eine erneute Gewichtszunahme nach der Kur sowie ein vermehrter Abbau von Muskelmasse. Eine betreutes Fastenprogramm kann dennoch mitunter ein Einstieg in eine nachhaltige Ernährungsumstellung sein.

 

 

Literatur

Meixner J: F. X. Mayr-Kur: Wirksamkeit unbelegt. www.medizin-transparent.at (Zugriff: 31.03.2023).

Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Heilfasten, Basenfasten, Intervallfasten – ein Überblick. DGEinfo 2:18-25 (2018).

Leitzmann C et al.: Ernährung in Prävention und Therapie. 3. Auflage, Hippokrates Verlag, Stuttgart (2009).

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