Sears-Diät
Nach Sears hat Gewichtsverlust wenig mit Willenskraft zu tun. Er verspricht, dass das von ihm propagierte Ernährungskonzept zum persönlichen Optimum an Leistung und Wohlbefinden führt und zugleich die Stimmung verbessert. Erprobt hat er sein Konzept u. a. an Leistungssportlern. Eine der Grundlagen seiner Diät ist, dass alle viereinhalb Stunden gegessen werden muss, idealerweise verteilt man drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten über den Tag. Bei jeder einzelnen Mahlzeit muss das prozentuelle Verhältnis der Hauptnährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate eingehalten werden. Dadurch soll der Theorie zufolge der Insulinspiegel niedrig gehalten und der Fettabbau gefördert werden.
30 – 30 – 40 Prinzip
- viel Obst und Gemüse
- auf Sport wird viel Wert gelegt
- extrem aufwändig und unpraktikabel
- zu wenig Energie, Kohlenhydrate und Ballaststoffe
- zu hoher Eiweißanteil
- Eine Leistungssteigerung ist nicht nachgewiesen.
- Die These von den dickmachenden Kohlenhydraten ist nicht haltbar.
- Verhaltensänderung ist kein Thema.
Bei Sears sind Kohlenhydrate die Dickmacher
Sears macht v. a. die Kohlenhydrate in unserem Essen für die Gewichtszunahme verantwortlich, weil diese in Glykogen umgewandelt werden, das aber im Körper nicht in beliebiger Menge gespeichert werden könne und bei übermäßigem Nahrungsangebot in Fett umgewandelt wird.
Damit man weiß, wie viel Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett man persönlich zu sich nehmen darf, benötigt man zu allererst einen Taschenrechner. Auf 7 g Eiweiß kommen dann
9 g Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index plus 1,5 g Fett, das v. a. aus einfach ungesättigten Fettsäuren bestehen soll. Zusätzlich empfiehlt Sears die Einnahme von Fischölkapseln. In Summe kommt man mit dieser Diät auf eine Energiezufuhr zwischen
800 und 1700 kcal.
Im Alltag völlig unpraktikabel
Die Diät ist kompliziert und erfordert Rechengeschick. Dass die empfohlene Nährwertrelation bei jeder einzelnen Mahlzeit erreicht werden soll, sowie die Empfehlung, alle viereinhalb Stunden zu essen, macht die Diät für den Alltag völlig unpraktikabel.
Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist die Kostform zu eiweißreich und das Argument, dass Kohlenhydrate für Übergewicht verantwortlich sind, ist physiologisch so nicht haltbar. Denn jeglicher Kalorienüberschuss wird über kurz oder lang in Form von Fett gespeichert. Sogar die Umwandlung von Kohlenhydraten in Fett läuft im menschlichen Organismus äußerst ineffizient ab. Für die Umwandlungsarbeit selbst geht nämlich bereits rund ein Viertel der zugeführten Kohlenhydratkalorien verloren. Die Einlagerung von Nahrungsfett in Körperfett dagegen erfolgt praktisch ohne kalorische Verluste.
PLUS
- viel Obst und Gemüse
- auf Sport wird viel Wert gelegt
MINUS
- extrem aufwändig und unpraktikabel
- zu wenig Energie, Kohlenhydrate und Ballaststoffe
- zu hoher Eiweißanteil
- Eine Leistungssteigerung ist nicht nachgewiesen.
- Die These von den dickmachenden Kohlenhydraten ist nicht haltbar.
- Verhaltensänderung ist kein Thema.
Literatur
Elmadfa I, Leitzmann C: Ernährung des Menschen. Ulmer Taschenbuch (2004)