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Was ist Diabetes mellitus?

Diabetes mellitus, auch als Zuckerkrankheit bekannt, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Ein langfristig hoher Blutzucker kann Nerven, Blutgefäße und Organe schädigen. Daher ist es wichtig, Diabetes frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dieser Artikel bietet eine umfassende Übersicht über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes mellitus.

Bei Diabetes ist der Blutzuckerspiegel erhöht, weil Zucker nicht in die Zellen transportiert wird. Dafür braucht es das Hormon Insulin, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Insulin hilft, die Zellen mit Energie zu versorgen. Wenn Insulin fehlt oder die Zellen nicht richtig darauf reagieren, bleibt Zucker im Blut [ÖGK, 2024b]. 

Der Zucker im Blut stammt vorwiegend aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Brot, Reis, Nudeln, Kartoffeln, aber auch Süßigkeiten und gesüßten Getränken. Ein dauerhaft hoher Blutzucker schädigt langfristig Blutgefäße und Organe [ÖGK, 2024b]. 

Diabetes-Typen: Typ 1 und Typ 2

Typ 1 Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse kaum oder kein Insulin produziert. Betroffene müssen lebenslang Insulin spritzen, um den Blutzuckerspiegel im Normbereich zu halten und Spätfolgen zu vermeiden [BMG, 2024]. 

Typ 2 Diabetes entsteht hingegen durch eine sogenannte Insulinresistenz oder eine verzögerte Insulinausschüttung. Das bedeutet, die Zellen sprechen nicht mehr richtig auf Insulin an, was den Blutzuckerspiegel steigen lässt. In frühen Phasen der Erkrankung gleicht das der Körper mit einer gesteigerten Insulinproduktion aus, aber langfristig entwickelt sich die Krankheit [ÖGK, 2024b]. Die Folgen sind ein hohes Risiko für Spätschäden wie Herz-Kreislauferkrankungen, Nierenversagen bis hin zu Amputation von Gliedmaßen [ÖGK, 2024c]. 

Wissenswert

Früher wurde Typ 2 Diabetes oft als „Altersdiabetes“ bezeichnet, da dieses Krankheitsbild hauptsächlich bei älteren Menschen auftrat. Mittlerweile sind jedoch auch viele junge Menschen davon betroffen. Typ 2 Diabetes entwickelt sich schleichend über Jahre und wird oft nur im Rahmen einer Folgeerkrankung diagnostiziert, wie Depressionen, Demenz, Augenerkrankungen, Nierenfunktionsstörungen oder Beingeschwüren. Hauptrisikofaktor dafür ist Übergewicht, vor allem das Bauchfett scheint hier eine besonders große Rolle zu spielen [ÖDG, 2022]. Mehr Details zu den unterschiedlichen Diabetes Typen. 

Frühe Symptome und Diagnose

Bereits die ersten Symptome wie Müdigkeit und Schwindel, gesteigertes Durstempfinden und gleichzeitig vermehrtes Schwitzen, schlecht heilende Wunden und häufiges krank sein, können auf Typ 2 Diabetes hindeuten. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um Folgeerkrankungen zu verhindern [ÖDG, 2022].  

Was kann man bei einer Diabeteserkrankung tun?

Ist man bereits an Diabetes erkrankt, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen angeraten. Denn ein schlecht eingestellter Diabetes führt unweigerlich zu Spätfolgen. Aufgrund der fortgeschrittenen medizinischen Forschung können Menschen mit Diabetes heute länger, mit weniger Folgeerkrankungen und besserer Lebensqualität leben als früher. Da die Neuerkrankungen stets zunehmen, ist Diabetes allerdings eine Herausforderung für das Gesundheitssystem und die gesamte Gesellschaft [IDF, 2024]. 

 
Verschiedenen Gesundheitseinrichtungen arbeiten aktiv daran, Diabetes einzudämmen und Betroffene zu unterstützen. In Österreich gibt es etwa das Betreuungs- und Therapieprogramm „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“. Es wurde 2007 von der Sozialversicherung in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Ärztekammer und der Österreichischen Diabetes Gesellschaft als Disease Management Programme (DMP) entwickelt. Etwa 12 000 Menschen mit Diabetes nehmen daran teil. Sie werden von speziell geschulten medizinischen Fachkräften umfangreich und langfristig betreut [ÖGK, 2024a]. 

 
Menschen mit Diabetes werden auch in den Gesundheitszentren der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) umfassend behandelt. Spezialisierte Fachleute kümmern sich dort um eine individuelle ärztliche Behandlung, Diabetesschulung und Ernährungsberatung. Zusätzlich stellt die ÖGK insulinpflichtigen Diabetesbetroffenen den erforderlichen Bedarf zur Selbstkontrolle wie Blutzuckermessgeräte oder Lanzetten zur Verfügung [ÖGK, 2024a]. 

Diabetes vorbeugen

Eine gesunde Lebensweise kann helfen, Diabetes vorzubeugen oder zu verzögern. Dazu gehört u.a.: 

  1. Stress reduzieren. 
  1. Ausreichend und regelmäßig bewegen (mind. 150 min pro Woche mittlere, oder 75 min höhere Intensität, zzgl. 2-3 Tage muskelkräftigende Aktivität). 
  1. Bewusst und ausgewogen essen und trinken. 
  1. Auf Normalgewicht achten. 
  1. Alkohol nur moderat trinken. 
  1. Rauchfrei leben. 

Quelle: DDS, 2024 

Literaturverzeichnis

Bundesministerium für Gesundheit (BMG): Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html (Zugriff: 06.11.2024). 

Deutsche Diabetes Stiftung (DDS): 11 Tipps zur Prävention. https://www.diabetesstiftung.de/11-tipps-zur-praevention (Zugriff: 06.11.2024). 

International Diabetes Federation: Diabetes prevention. https://idf.org/about-diabetes/diabetes-prevention/ (Zugriff: 06.11.2024).  

Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG): Diabetes verstehen. https://www.oedg.at/pdf/Ratgeber_Diabetes_2022_pub.pdf (Zugriff: 06.11.2024).

Österreichische Gebietskrankenkassa (ÖGK): Therapie Aktiv Diabetes im Griff: Diabetes. https://www.therapie-aktiv.at/cdscontent/?contentid=10007.791402&portal=diabetesportal  (Zugriff: 21.10.2024a)

Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK): Therapie Aktiv Diabetes im Griff: Typ 2 Diabetes. https://www.therapie-aktiv.at/cdscontent/?contentid=10007.791386&portal=diabetesportal (Zugriff: 06.11.2024b).

Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK): Therapie aktiv Diabetes im Griff: Begleit- und Folgeerkrankungen. https://www.therapie-aktiv.at/cdscontent/?contentid=10007.791381&portal=diabetesportal (Zugriff: 06.11.2024c).