Rohkost-Diäten
Risiko von Nährstoffdefiziten
Vertreter der Rohkosternährung argumentieren diese mit einem längeren Leben, der Heilung und Vorbeugung von Krankheiten oder Gewichtsreduktion. Ernährungsbeobachtungsstudien an Rohköstlern zeigen jedoch, dass die Zufuhr zahlreicher Nährstoffe unzureichend sein kann. So ist häufig die Versorgung mit Eiweiß, Vitamin D, B12, Zink und Jod mangelhaft. Werden Fleisch, Fisch und Milchprodukte weggelassen, gelten auch Vitamin B2 und Kalzium als Risikonährstoffe. Insgesamt sind die verschiedenen Formen der Rohkost als Dauerkost nicht empfehlenswert, insbesondere wenn die Lebensmittelauswahl sehr eingeschränkt oder einseitig ist. Problematisch kann auch die Hygiene beim Verzehr roher tierischer Lebensmittel wie Fleisch, Geflügel, Fisch oder Eier sein, weil das Durcherhitzen viele Krankheitserreger unschädlich macht. Darüber hinaus werden einige pflanzliche Giftstoffe wie Lektine in Hülsenfrüchten erst durch Wärme inaktiviert. Zudem stehen dem Körper durch das Erhitzen mehr Nährstoffe zur Verfügung.
Fazit
Viele physiologische Argumente für die Rohkost sind wissenschaftlich nicht belegt. Insbesondere bei veganer Ernährung sind Probleme mit der Nährstoffversorgung zu erwarten, wenn nicht entsprechend supplementiert wird. Außerdem besteht Gefahr von bakteriellen Infektionen beim Konsum roher tierischer Produkte. Positiv zu bewerten ist lediglich der hohe Anteil pflanzlicher Lebensmittel.
Verschiedene Rohkost-Diäten
Schwerpunkt
Diäten im Check
Oft sind die propagierten Konzepte nur als kurzfristige Maßnahme angelegt, einseitig in der Lebensmittelauswahl oder sie widersprechen anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Themenschwerpunkt Diäten
Literaturverzeichnis
Leitzmann C, Keller M, Hahn A: Alternative Ernährungsformen. 2. Auflage, Hippokrates Verlag, Stuttgart (2005).
Leitzmann C et al.: Ernährung in Prävention und Therapie. 3. Auflage, Hippokrates Verlag, Stuttgart (2009).
Widhalm K, Gatternig K: Diäten. Österreichische Ärztezeitung 5 (2016).