„Veggie“ – Der Trend in Zahlen
Etwa 11 % der Bevölkerung zählen der Statista GmbH zufolge zu den „Veggies“, rund 2 % ernähren sich vegan. Warum isst man überhaupt vegetarisch oder vegan? Und in wieweit unterscheidet sich das bei Frauen und Männern? Diese Fragen wurden bereits 2017 im „Veggie-Report“ des österreichischen Markt- und Meinungsforschungsinstituts „Marketagent“ unter die Lupe genommen. Der „Durchschnittsveggie“ ist den 522 Online-Interviews zufolge 20–30 Jahre alt und verfügt über einen Hochschulabschluss (65 %), drei Viertel sind Frauen und die Hälfte stammt aus den östlichen Bundesländern Österreichs. Zudem ernähren sich auch immer mehr Menschen „flexitarisch“. Flexitarier essen zwar Fleisch, tun dies jedoch nicht täglich oder regelmäßig. Laut einer Mitte 2021 in Österreich durchgeführten Umfrage im Auftrag des österreichischen Handelsverbands fühlen sich 30 % der Befragten dieser Gruppe zugehörig.
Besser, gerechter, gesünder
Besonders die mediale Berichterstattung über Massentierhaltung ist laut Umfragen der Statista GmbH einer der häufigsten Auslöser einer vegetarischen/veganen Ernährung. Als Leitmotive für die Beibehaltung vegetarische Ernährungsweisen werden vor allem tierethische, gesundheitliche und ökologische Gründe genannt. Im „Veggie-Report“ waren diese Beweggründe bei Veganern stärker ausgeprägt als bei Vegetariern. Generell gaben Frauen darin öfter tierethische Gründe als Auslöser an als Männer: Unwürdige Zustände in der Tierhaltung und Tierquälerei (76 % vs. 66 %) sowie Tierleid für den eigenen Genuss (66 % vs. 53 %) wurden häufig genannt. Mehr Frauen als Männer verzichten auf Fleisch, weil es ihnen nicht schmeckt (36 % vs. 19 %). In puncto Gesundheitsgedanken verhält es sich allerdings genau umgekehrt. Ein Drittel der Männer erhofft sich durch den Fleischverzicht gesundheitliche Benefits. Bei den Frauen ist es lediglich ein Viertel. Grundsätzlich fühlt sich jeder sechste Vegetarier und jeder vierte Veganer durch fleischlose Kost körperlich wohler. Der Umweltgedanke und die Ressourcenschonung liegen vier von zehn Veggies am Herzen.
Wissenswert
Ein Drittel der Befragten des Veggie-Reports konsumiert Nahrungsergänzungsmittel, um Nährstoffdefizite vorzubeugen. Wie sich „vegan“ nährstoffdeckend in die Praxis umsetzen lässt, zeigt die vegane Lebensmittelpyramide HIER.
Ersatzprodukte sind mäßig beliebt
Wie erwartet stehen dem Veggie-Report zufolge Obst (80 %), Brot (70 %) und Gemüse (62 %) auf dem fleischlosen Speiseplan ganz oben. Auffallend ist: Nur bei knapp 40 % sind fleischlose Ersatzprodukte wie Seitanburger, Tofuwürstel oder -schnitzel beliebt. Eingekauft wird in der Regel im Supermarkt (87 %), im Drogerie- oder Biomarkt (52 %/42 %). Während die Gesamtbevölkerung dabei mehr Wert auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und frische Ware legt, steht bei den Veggies die eindeutige Kennzeichnung vegetarischer und veganer Produkte im Vordergrund. Zudem sind ihnen artgerechte Tierhaltung (25 %), genaue Angaben zu Inhaltsstoffen (19 %), biologische Produkte und nachhaltige Produktion (17 %) wichtiger.
Literatur
Marketagent.com (Hrsg.): Veggie Report – Vegetarische und vegane Ernährung in Österreich. www.marketagent.com/webfiles/MarketagentCustomer/pdf/015b2445-19d8-4d70-a812-97ab5d6755d8.pdf (Zugriff: 13.01.2022).
Statista GmbH: Geschätzte Anzahl der Vegetarier, Veganer und Flexitarier in Österreich im Jahr 2021. de.statista.com/statistik/daten/studie/709815/umfrage/anzahl-der-vegetarier-veganer-und-flexitarier-in-oesterreich/ (Zugriff: 13.01.2022).
Statista GmbH: Statistiken zu Vegetarismus und Veganismus in Österreich. de.statista.com/themen/3804/vegetarismus-und-veganismus-in-oesterreich/ (Zugriff: 13.01.2022).
Vegane Gesellschaft Österreich: Zahlen & Fakten: Trend zu pflanzlichen Produkten. www.vegan.at/zahlen (Zugriff: 13.01.2022).